Deutschland, ein Entwicklungsland
Renate
Gradistanac: Frauen müssen gleichen Lohn für
gleichwertige Arbeit erhalten
Kreis Calw /
Kreis Freudenstadt. „Deutschland ist weiterhin
Entwicklungsland“, sagt Renate Gradistanac und ermutigt alle
Frauen, am 15. April aufzubegehren: „Jede berufstätige
Frau soll für sich prüfen, ob sie für gleichwertige
Arbeit auch den gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen
erhält.“
Am 15. April
ist Equal Pay Day, der Tag, der erstmals bundesweit die
Lohndiskriminierung in Deutschland thematisiert und „Gleichen
Lohn für gleiche Arbeit“ für Frauen einfordert.
„Die Mindestlohn-Kampagne hat eine starke Lobby. Aber wenn
wir Frauen nicht für eine gerechte Bezahlung von Frauen
eintreten, wird es niemand für uns tun“, sagt Renate
Gradistanac, stellvertretende frauenpolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion.
Chancengleichheit bedeute gleicher Lohn für gleichwertige
Arbeit. „Was faire Bezahlung angeht, ist Deutschland
weiterhin Entwicklungsland. Frauen verdienen in Deutschland 22
Prozent weniger als Männer, damit rangiert Deutschland im
internationalen Vergleich auf Platz 71“, erläutert die
Abgeordnete und nennt weitere Vergleichsdaten:
Das
Bildungsniveau der Frauen ist höher - 59 Prozent der
Universitätsabsolventen sind weiblich. Auf dem Arbeitsmarkt
dominieren aber unverändert die Männer: Die
Beschäftigungsquote der Frauen ist um 14,4 Prozent niedriger,
der Anteil weiblicher Führungskräfte stagniert bei 27,4
Prozent. Gradistanac: „Und Frauen in Führungspositionen
verdienen dann noch einmal deutlich weniger als ihre Kollegen -
hier macht die Unterbezahlung sogar bis zu 33 Prozent
aus.“
„Ich bin
mehr wert“, „Frauen verdienen mehr“,
„Lohngerechtigkeit in Deutschland“ - mit diesen Slogans
ruft die Organisation der Business and Professional Women Germany
e.V. Frauen auf, in die Offensive zu gehen, eine gerechte Bezahlung
einzufordern und dies öffentlich zu machen. Zum Equal Pay Day
am 15. April sollen die mutigen Frauen belohnt werden. Mehr unter:
www.rote-tasche.de
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