19. April
2005
„Dauerhafte Verunsicherung“
Renate
Gradistanac kritisiert die Infrastrukturpolitik der
Post
Die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac hat die
Infrastrukturpolitik der Deutschen Post scharf kritisiert. Bei
einem Treffen mit dem Post-Politikbeauftragten Thomas Hauger in
Berlin hielt sie der Post „dauerhafte Verunsicherung unserer
Region“ vor.
Schließungen und Umwandlungen von Postfilialen und
-agenturen würden zwar „im Benehmen“, allerdings
nicht „im Einvernehmen“ mit den Bürgermeistern
vollzogen. „Ich erwarte aber, dass die Post Einwände
ernst nimmt“, sagte Renate Gradistanac. Habe die Post eine
Standort-Entscheidung getroffen, bleibe ein Gemeinderat ohne
Einfluss, müsse aber Folgeprobleme (Parkplätze,
Verkehrsfrequenz) lösen.
Gradistanac
kritisierte die starren Kriterien, die die Post dem Bestand von
Einrichtungen zu Grunde legt. „Wirtschaftlichkeit einer
Filiale akzeptiere ich nicht als Kriterium, so lange die Post die
Zahlen nicht offen legt. Es ist auch nicht nachvollziehbar, wenn
der Erhalt einer Einrichtung abhängig gemacht wird von
Einwohnerzahl und Entfernung, nicht aber davon, welche Firmen
ansässig sind und wie sehr eine Tourismusgemeinde eine
Poststelle braucht.“
„Von
einem ehemalige Staatsunternehmen“, so Renate Gradistanac
weiter, „erwarte ich, dass es nicht nur auf
Wirtschaftlichkeit schaut und Transparenz verspricht.“
Besonders der ländliche Raum leide unter dieser mangelnden
Verantwortung. Der Bund gewähre der Post mit dem Briefmonopol
einen Schutzraum. „Wenn die Post nach dem Fall des Monopols
wettbewerbsfähig sein will, muss sie dringend an Qualität
und Zuverlässigkeit arbeiten. Das beginnt bei der
Erreichbarkeit und den Öffnungszeiten und reicht bis zur
Verlässlichkeit beim Datenschutz.“
Renate Gradistanac mit dem regionalen Politikbeauftragten der
Deutschen Post AG, Thomas Hauger.
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