Die
Altensteiger Realschülerinnen und -schüler mit den
Lehrkräften Ursula Engelhardt und Alexander Licht und Renate
Gradistanac. Bild: SPD
Aufklären anstatt verbieten
Altensteigs
Realschule besuchte Renate Gradistanac in Berlin
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Schülerinnen und Schüler der Realschule Altensteig waren
auf Einladung von Renate Gradistanac in Berlin und haben mit der
SPD-Bundestagsabgeordneten über Pflichtuntersuchungen bei
Kindern, Zwangsverheiratung und Spätabtreibungen
diskutiert.
Als Renate
Gradistanac zu der Gruppe stieß, hatte sie eben in der
SPD-Bundestagsfraktion gegen die Einbringung der Gesundheitsreform
gestimmt. Auch das oben genannte Themenspektrum war am Vormittag in
der Arbeitsgruppe Familie der SPD-Bundestagsfraktion verhandelt
worden.
Renate
Gradistanac stieß gerade beim Thema Spätabtreibungen
(nach dem dritten Schwangerschaftsmonat, sofern das Leben der
Mutter bedroht ist) auf lebhaften Zuspruch. Die SPD-Fraktion
plädiert hier für eine Informationspflicht des Arztes
gegenüber der Patientin. Es sei der falsche Weg, die Frau
verpflichten zu wollen. „Das unterstellt der Frau
Leichtfertigkeit in ihrem Handeln, und das geht
nicht.“
Falsch sei es,
Eltern mit einer Kürzung des Kindergeldes drohen zu wollen,
wenn sie ihre Kinder nicht zu Pflichtuntersuchungen schickten.
Gradistanac: „Verpflichten, verbieten und kürzen ist
nicht unser Ansatz, wir setzen auf Aufklärung und
Freiwilligkeit.“
Unverantwortlich sei es auch, Mädchen aus der
Türkei, die in Deutschland zwangsverheiratet wurden, in die
Türkei abzuschieben: „Wer so etwas tut, muss wissen,
dass ein solches Mädchen in ihrem Dorf als Ausgestoßene
leben muss.“
Zum
Bildungsprogramm der Zehnklässler/innen gehörte neben dem
Besuch des Bundestags die Erforschung der „Berliner
Unterwelten“, eine Besichtigung der Stasi-Gedenkstätte
Hohenschönhausen und ein Karibik-Nachmittag mitten im
Brandenburgischen, im „Tropical Island“.
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