Die
nächste Reform wartet schon: Die SPD-Bundestagsabgeordneten
Hilde Mattheis und Renate Gradistanac mit Experten aus
Pflege-Einrichtungen. Foto: SPD
Die
nächste Reform wartet schon
Renate
Gradistanac und Hilde Mattheis im Fachgespräch zur
Pflegeversicherung
Kreis Calw. Die
Gesundheitsreform ist noch längst nicht in trocknen
Tüchern, da wartet schon als nächste Aufgabe die Reform
der Pflegeversicherung. Renate Gradistanac brachte mit der
SPD-Gesundheitspolitikerin Hilde Mattheis eine ausgewiesene
Expertin zum Fachgespräch nach Nagold.
Im Rahmen der
Veranstaltungsreihe „SPD-Landesgruppe vor Ort“ traf
sich die stellvertretende gesundheitspolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion mit Vertretern von Diakoniestationen,
Pflege-Einrichtungen, Dachverbänden und
Krankenkassen.
Im Grunde, so
Hilde Mattheis, habe sich die 1995 eingeführte
Pflegeversicherung bewährt. Inzwischen sei aber die
Mindestreserve ihrer Finanzierung erreicht, die Einteilung in drei
Pflegestufen habe sich als nicht immer glücklich erwiesen, es
fehle die Dynamisierung der Leistungen und die Einbeziehung von
Demenz-Erkrankten in den Leistungskatalog.
Eine Reform
müsse, so forderte Renate Gradistanac, den Grundsatz:
„Ambulante vor stationärer Versorgung“ nachhaltig
betonen. Beim Aufbau einer begleitenden Beratungsstruktur und bei
der Vernetzung des Leistungsangebots dürften die Länder
und Kommunen nicht aus ihrer Verantwortung entlassen werden. Zu
einer möglichen Erhöhung des Beitragssatzes zur
Pflegeversicherung gab Mattheis zu bedenken, dass die Arbeitnehmer
durch den Verzicht auf den Buß- und Bettag schon genug in
Vorleistung getreten seien.
Renate
Gradistanac erwartete von der Reform, deren Eckdaten wohl noch im
Herbst vorliegen werden, eine neue Definition des Pflegebegriffs.
Zentrales Anliegen müsse die Abkehr von der Mangel-Erhebung
sein und das Hinwenden zur Frage, was der einzelne Mensch
tatsächlich brauche. Einmal mehr appellierte die Abgeordnete,
Missbrauch und Schwarzarbeit bei Pflegedienstleistungen
anzuzeigen.
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