Ernste Mienen
bei der Gesundheitsreform: Hilde Mattheis (links) und Renate
Gradistanac mit AOK-Geschäftsführer Christian Kratzke.
Fotos: SPD
Auf Experten
angewiesen
Hilde
Mattheis und Renate Gradistanac beantworteten Fragen zur
Gesundheitsreform
Kreis
Freudenstadt. Auch für Experten wirft die zurzeit heftig
diskutierte Gesundheitsreform eine Menge Fragen und Zweifel auf.
Ein wenig mehr Klarheiten brachte ein Fachgespräch, zu dem
Renate Gradistanac mit der Gesundheitspolitikerin Hilde Mattheis
eine ausgewiesene Expertin mitgebracht hatte.
Im Rahmen der
Veranstaltungsreihe „SPD-Landesgruppe vor Ort“ traf
sich die stellvertretende gesundheitspolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion mit Spitzenvertretern von AOK und
Innungskrankenkasse (IKK) sowie Vertretern von Kliniken.
Während
AOK-Chef Christian Kratzke die Moderation übernahm, stellten
sich die Abgeordneten den Fragen. Der Regierungsentwurf zur
Gesundheitsreform, so informierte Renate Gradistanac über den
Fahrplan, werde am 25. Oktober vorgelegt. „In der
Anhörung sind wir angewiesen auf den Sachverstand und die
Interpretationen der Fachleute.“
In der
Diskussion stimmten die Abgeordneten mit den
Krankenkassen-Vertretern überein, dass im Gesundheitssystem
„die Parität in einer absolute Schieflage“ gerate,
so Gradistanac. „An der Restparität darf nicht
gerüttelt werden“, warnte Hilde Mattheis.
Den
Bürgerinnen und Bürgern, so forderte Freudenstadts
Krankenhausdirektor Rainer Schmidhuber, müsse klar gemacht
werden, dass ein so hervorragendes Gesundheitswesen wie in
Deutschland seinen Preis habe. Beitragserhöhungen der
Krankenkassen dürften kein Tabu sein.
Die Reform, so
Hilde Mattheis, müsse an der Finanzierungsseite ansetzen.
Eindringlich warnte Mattheis, die im Gesundheitsfonds und im
Fixieren der Beiträge die Knackpunkte der Reform sah, den
Generationsvertrag aufzugeben.
Sie werde im
weiteren Reformprozedere den Schwarzwald nicht aus den Augen
verlieren, versicherte Renate Gradistanac auf die mehrfache
geäußerte Befürchtung, durch die Reform könne
das Gesundheitswesen im ländlichen Raum ausbluten. Dass sie
das bisher schon erfolgreich getan habe, bestätigten sowohl
AOK-Chef Kratzke als auch Krankenhausdirektor Schmidhuber.
Christian Kratzke: „Unsere Abgeordnete scheut keine
Diskussion und ist immer gesprächsbereit.“
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