Redakteurinnen
der Schülerzeitung „Opus“ der Calwer
Hermann-Gundert-Schule und ihr Lehrer Gerd Müller trafen in
Berlin Renate Gradistanac. Bild: SPD
3. Mai
2006
Berlin
zwischen Bundestag und Bunkern
Calwer
Schülerzeitungs-Redakteurinnen besuchten Renate Gradistanac in
Berlin
Calw/Berlin.
Warum herrscht im Bundestag so viel Unruhe? Beleidigt man nicht den
Redner, wenn man ihm gar nicht zuhört? - Fragen von
Redakteurinnen der Schülerzeitung „Opus“ der
Hermann-Gundert-Schule in Calw an Renate Gradistanac.
Die sechs
jungen Reporterinnen erkundeten unter der Leitung ihres Lehrers
Gerd Müller in der ersten Aprilwoche Berlin und den Deutschen
Bundestag. Das Programm war so bunt und vielschichtig wie eine
Zeitung. Die Gruppe hatte unter anderem eine Erkundung Berliner
Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg gebucht und eine Einladung zu
einer Live-Sendung des „ZDF-Morgenmagazins“
erhalten.
Zur
politischen Lerneinheit gehörten ein Besuch des
Reichstagsgebäudes und das Verfolgen einer Plenardebatte vor
dem Deutschen Bundestag. In dem anschließenden Gespräch
mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac thematisierte
eine Redakteurin die Debatte. Ihr ging es dabei weniger um den
Inhalt - die Abgeordneten hatten über den Einsatz der
Bundeswehr im Sudan beraten - und mehr um die Form: die Unruhe im
Parlament, das Abstrafen des Redners durch
Nichtbeachtung.
Renate
Gradistanac gab offen Auskunft: 614 Abgeordnete gibt es im
Deutschen Bundestag, und nicht alle 614 sind mitreißende
Redner. „Wer im Plenum redet, muss auch selbst dafür
sorgen, dass er durchdringt. Wer vom Blatt liest, keinen
Blickkontakt hält und also nicht zu seinem Publikum spricht,
dem hört man zu Recht nicht zu.“
Zu Unruhe im
Parlament komme es immer kurz vor namentlichen Abstimmungen, weil
die Abgeordneten kurzfristig ins Plenum einbestellt werden.
„Wer in dieser Phase redet, muss sich doppelt um
Aufmerksamkeit bemühen.“
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