Schülerinnen und Schüler des Technischen Gymnasiums
an der Gewerblichen Schule Nagold zu Besuch in Berlin. Das Foto
entstand auf der Kuppel im Reichstagsgebäude. Mit auf dem Bild
ist Renate Gradistanac' Büroleiterin Sybille Thomas. Bild:
SPD
Einen
Männerausschuss braucht es nicht
Das TG Nagold
besuchte Berlin - und sogar das Kanzleramt
Schülerinnen
und Schüler des Technischen Gymnasiums Nagold waren mit ihrem
Klassenlehrer Ulrich Schmelzer in Berlin. Im Kanzleramt sogar. Auf
Vermittlung von Renate Gradistanac hatte der Besuch dort
geklappt.
In Vertretung
der SPD-Bundestagsabgeordneten stellte sich Büroleiterin
Sybille Thomas nach der Besichtigung des Bundestages den Fragen.
Weil die Politik ein weites Feld ist und die Neugier unter
politisch interessierten jungen Leuten groß, gingen die
Fragen kreuz und quer: Was hält Frau Gradistanac von dem von
der Familienministerin aufgestellten Wertekanon? Warum gibt es
eigentlich keinen Ausschuss für Männer?
Antwort: In
der Auflistung „Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend“ dürfen sich die Männer
mitgemeint fühlen, so wie im herkömmlichen Sprachgebrauch
die Frauen mitgemeint sind. So lange Frauen für gleichwertige
Arbeit bis zu einem Drittel weniger verdienen, bedürfe es
einer aktiven Gleichstellungspolitik. Sollte das Verhältnis je
kippen, so Sybille Thomas, könne man über die Einrichtung
eines Männerausschusses reden.
Antwort zwei:
Ein gesellschaftlicher Kanon, der alleine auf christlichen Werten
fußt, ist zu kurz gesprungen. Eine säkularisierte
Gesellschaft basiere ebenso auf humanistischen Werten.
Ulrich
Schmelzer hatte für seine Gymnasiasten auch ein
bildungspolitisch wertvolles Begleitprogramm zusammengestellt:
Führung durch das Holocaust-Mahnmal, Besuch bei der
Radiotechnik des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Stippvisite im
Pergamonmuseum und abends zur „Mutter Courage“ in
Bertolt Brechts Berliner Ensemble am Schiffbauer Damm. Im
Verteidigungsministerium gab's einen Vortrag über die
Sicherheitslage der Bundesrepublik und die aus der Sicht der
Bundeswehr sich ergebenden Konsequenzen. Eindrucksvoll war die
Führung durch die Etagen des neuen Bundeskanzleramts. Neben
dem architektonischen und künstlerischen Konzept des
Gebäudes wurden auch die politischen Abläufe im
Kanzleramt deutlich.
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