Unser Bild
zeigt die Schülerinnen und Schüler aus Altensteig, die
Lehrerinnen Kerstin Schulz-Edwards und Doris Stroh und die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac. Bild: Deutscher
Bundestag
Politik ist
keine Schauspielerei
Altensteigs
Werkrealschüler besuchten Renate Gradistanac in
Berlin
Altensteig. Nervt
es nicht, ständig erkannt und angesprochen zu werden? Braucht
man schauspielerisches Talent, um im Bundestag als Rednerin zu
bestehen? - Fragen von Schülerinnen und Schülern der
Werkrealschule Altensteig an Renate Gradistanac.
Die über
30 Jugendlichen der zehnten Klasse waren in der ersten Aprilwoche
fünf Tage lang in Berlin. Mit den Lehrerinnen Doris Stroh und
Kerstin Schulz-Edwards besichtigten sie das Mauermuseum am
Checkpoint Charly und die Ausstellung „The Story Of
Berlin“, sie waren im Pergamon-Museum und abends bei den
Aktionskünstlern der „Blue Man Group“ am Potsdamer
Platz.
Zur
politischen Lerneinheit gehörten ein Besuch des
Verteidigungsministeriums samt Vortrag über Arbeit und
Repräsentanz des Hauses sowie das Verfolgen einer Debatte im
Deutschen Bundestag.
Dem schloss
sich das Gespräch mit der SPD-Bundestagsabgeordneten an. Nein,
sagte Renate Gradistanac, der Umstand, als öffentliche Person
wahrgenommen und angesprochen zu werden, sei nicht belastend.
„Wenn ich aus dem Haus gehe, stelle ich mich darauf ein. Ich
spreche gerne mit den Menschen. Im direkten Gespräch regelt
sich manches Problem leichter und schneller.“
Und was das
Reden vor dem Deutschen Bundestag angeht: „Reden lernt man
wie Radfahren. Anfangs war es nicht leicht, beispielsweise zur
Kreisbauernversammlung nach Calw zu gehen und eine Rede zu halten.
Ich habe mich gut vorbereitet und beim Reden Blickkontakt gehalten.
Die Debatte im Bundestag folgt einem Ritual: Die Opposition
provoziert gezielt. Wenn Sie darauf eingehen, haben Sie verloren.
Und wenn Sie vom Blatt lesen auch. Die besten Redner gehen ans
Mikrofon und erklären aus dem Stand komplexe
Zusammenhänge - das ist hohe Kunst, keine
Schauspielerei.“
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