12. Juli
2006
Loßburgs
Realschule zu Besuch bei Renate Gradistanac in Berlin. Mit auf dem
Bild sind die Lehrer/innen Jutta Thiel, Hans-Bernhard Sickler und
Frank Buchter. Bild: SPD
Der
schönste Beruf der Welt
Loßburgs Realschule besuchte Renate Gradistanac in
Berlin
Deutschland hat
kein Geld, warum schickt die Regierung dann Soldaten in den Kongo?
Was darf man im Bundestag sagen und wie oft und wie lange darf man
reden? - Fragen von Loßburgs Realschülerinnen und
-schülern bei deren Besuch bei der SPD-Bundestagsabgeordneten
Renate Gradistanac in Berlin.
Theoretisch
kann jeder Abgeordnete zu jedem Thema im Plenum seine Meinung
sagen. In der Praxis ist jeder der 614 Abgeordneten Mitglied in
einem der 22 Ausschüsse und dort zuständig für
bestimmte Themen. Jede Fraktion bestimmt, wen sie ans Mikrofon
schickt, und jede Rednerin und jeder Redner hat die zugeteilte
Redezeit einzuhalten, weil die Zeit sonst den nachfolgenden
Kollegen abgezogen wird.
Am Beispiel
der Entsendung von Bundeswehr-Soldaten in die Demokratische
Republik Kongo machte Renate Gradistanac die
„Riesenverantwortung“ deutlich, die jede/r Abgeordnete
hat. Die Entscheidung, Soldaten in Krisenregionen zu entsenden,
werde jedes Mal zu einer Gewissensfrage.
Wie in jedem
anderen politischen Prozess müssten darüber hinaus die
Argumente gegeneinander abgewogen werden: Ist uns ein
Auslandseinsatz zu teuer? Wie hoch ist der Preis, wenn im Kongo
erneut ein Bürgerkrieg aufflammt? Übernehmen die
EU-Staaten politische Verantwortung oder überlassen sie dies
auch künftig den USA?
Renate
Gradistanac schloss mit einer Bekenntnis zum Mandat: „Es ist
ein Geschenk, Abgeordnete sein zu dürfen. Ich bin es sehr
gerne!“ Eine Schülerin befand aufrichtig: „Das
spürt man.“
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