23. Februar
2006
Unser Bild
zeigt den Werkstattrat der Schwarzwaldwerkstatt Dornstetten mit dem
Betreuungspersonal Friedhelm Maier, Dominik Keil und Kathrin Weber
sowie der Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac und deren
Büroleiterin Sybille Thomas. Foto: Deutscher
Bundestag
Diskriminierung fängt klein an
Dornstettens
Schwarzwaldwerkstatt zu Besuch bei Renate Gradistanac
Wann sorgt die
Politik endlich dafür, dass Menschen mit Behinderungen nicht
länger einen großformatigen Schwerstbehindertenausweis
vorlegen müssen? Geht es nicht auch im Scheckkartenformat? -
Diskriminierung fängt bei Kleinigkeiten an, die für die
Betroffenen keine Kleinigkeit sind.
Die
Schwarzwaldwerkstatt für geistig behinderte Menschen und das
Zweigwerk für psychisch kranke Menschen waren vorige Woche mit
Vertretern des Werkstattrates (dem Betriebsrat der Menschen mit
Behinderungen) zu Besuch bei der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate
Gradistanac in Berlin. Die Gruppe hatte sich exzellent auf das
Gespräch vorbereitet und fragte die Abgeordnete detailliert zu
aktuellen sozialpolitischen Themen.
Drohen weitere
Einsparungen in der Sozialpolitik, durch die auch Menschen mit
Behinderungen betroffen sein werden? Antwort: Angesichts globaler
Kürzungen im Bundeshaushalt im Zweifel: ja. „Ich kann im
Moment nichts versprechen“, sagte Renate Gradistanac und
verwies auf die Haushaltsberatungen der nächsten
Wochen.
Die Gäste
kritisierten unter anderem die Zuzahlung bei Medikamenten und die
Auflagen für Ärzte, bei gleichem Wirkstoff das
günstigere Medikament zu verschreiben: „Wir müssen
uns dauernd an wechselnde Arzneinamen gewöhnen“, so die
Aussage einer Teilnehmerin.
Gradistanac
verteidigte die Anstrengungen, die Kosten zu senken. Trotz aller
bisherigen Bemühungen seien die Kosten für Medikamente
erneut gestiegen. „Ich bin trotz aller Klagen über die
Kosten der Meinung: Wir haben ein kostbares Gesundheitswesen - und
wir haben ein solidarisches Gesundheitswesen, das erhalten und
verteidigt werden muss.
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