26. September
2007
Standpunkt
Gradistanac: Fotografischer Beitrag der SPD-Bundestagsabgeordneten
zu der vom Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe
(BFF) initiierten Kampagne „Standpunkte 2007 - Für das
gewaltfreie Leben von Frauen“. Privatbild
Gewalt - auch
„bei uns im Schwarzwald“
Renate
Gradistanac: Der Kampf gegen häusliche Gewalt geht
weiter
Hilfe für
von Zwangsverheiratung bedrohte minderjährige Mädchen im
Kreis Calw / Kreis Freudenstadt fordert die stellvertretende
frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Renate
Gradistanac.
Die
Abgeordnete stellte in der Fraktion als zuständige
Berichterstatterin den Antrag zur Bekämpfung von
häuslicher Gewalt gegen Frauen vor. „Noch vor ein paar
Jahren hat es geheißen: Bei uns im Schwarzwald gibt's so was
nicht!“, sagte Gradistanac. „Es war ein Tabubruch, von
prügelnden Ehemännern und Vergewaltigung in der Ehe zu
sprechen.“ Alleine im Jahr 2005 hatte die Polizei im Kreis
Calw 88 Einsätze wegen häuslicher Gewalt; 32 Männer
wurden aus ihren Wohnungen verwiesen.
Der 1999 von
Rot/Grün aufgelegte Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt
gegen Frauen und das begleitende Gewaltschutzgesetz müssten
nun fortgeschrieben werden. Als zusätzliche Schwerpunkte
nannte Renate Gradistanac folgende vier Themen:
- Die
Landkreise müssen den Erhalt ihrer Frauenhäuser sichern
und zusätzliche Hilfe für minderjährige von
Zwangsverheiratung bedrohte Mädchen schaffen.
- Die
Bundesregierung muss Studien in Auftrag geben, die Gewalt gegen
ältere Frauen und gegen Menschen mit Behinderungen, gerade
auch in der Pflege, untersuchen.
- Die
Bundesländer müssen das seit 31. März des Jahres
geltende Stalkinggesetz in der Praxis anwenden.
- Länder
und Landkreise müssen bei der Bekämpfung von Gewalt gegen
Frauen Hilfen für Migrantinnen schaffen, in ihre
Informationspolitik Migrantengruppen einbeziehen und Männer
mit der Thematik konfrontieren.
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