28. Mai
2008
„Frühe Hilfe und eine Kultur des
Hinschauens“
Renate
Gradistanac zum Fall der Kindstötung von Horb
Horb/Berlin.
Renate Gradistanac, stellvertretende kinderpolitische Sprecherin
der SPD-Bundestagsfraktion, mahnt anlässlich der
mutmaßlichen Kindstötung in Horb zur Besonnenheit:
„Ich bin erschüttert. Aber Empörung,
Vorverurteilungen und Anklagen helfen nicht weiter. Die
Häufung der veröffentlichten Fälle bundesweit weist
leider darauf hin, dass wir es mit einem gesellschaftlichen Problem
zu tun haben.“ Die Politik habe dies schon lange Zeit vor
diesem traurigen Vorfall in Horb erkannt.
Als
Familienpolitikerin hat Renate Gradistanac den von der
Bundesregierung aufgelegten Nationalen Aktionsplan für ein
kindergerechtes Deutschland 2005-2010 sowie das Bundesprogramm
„Frühe Hilfen für Kinder, Eltern und soziale
Frühwarnsysteme“ mitgestaltet und für die
Durchsetzung im Parlament gekämpft.
Für
„Frühe Hilfen“ hat der Bund im Frühjahr 2006
zehn Millionen Euro bereitgestellt, um Vernachlässigung und
Misshandlung von Kindern wirksam vorzubeugen. Risiken für
Kinder sollen frühzeitig erkannt und die Erziehungskompetenz
von Eltern verbessert werden. Im Fokus stehen Kinder bis zu etwa
drei Jahren, Schwangere und junge Mütter und Väter in
„belastenden Lebenslagen“. Die Arbeit von
Gesundheitssystem und Kinder- und Jugendhilfen, so Gradistanac,
müsse eng miteinander verzahnt werden, um die Eltern fachlich
kompetent und lückenlos zu begleiten.
„Aufklärung, Vorbeugung und konkrete Hilfe von
Behörden und sozialen Einrichtungen sind das eine“, so
Gradistanac in einer Pressemitteilung. „Vor allem brauchen
wir jedoch eine neue Sensibilität in der Gesellschaft für
die Belange des Einzelnen, eine Kultur des Hinschauens, wieder mehr
Interesse und Aufmerksamkeit füreinander, um solche tragische
Vorfälle möglichst zu verhindern“
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