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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Die Köpfe der AG SPD 60plus (von links) Beisitzer Rolf Egler, Vize Hans Frommherz sowie rechts außen Beisitzer Heinz Gabelmann. Zwischen Renate Gradistanac und dem Kreisvorsitzenden Gerhard Gaiser steht der Vorsitzende Siegfried Riester. Beisitzerin Heidi Stuber fehlt. Bild: SPD

Mitreißende Sechziger

Siegfried Riester zum Vorsitzenden der „AG SPD 60plus“ gewählt

Freudenstadt. Der SPD-Kreisverband hat eine neue Arbeitgemeinschaft. Im Ratskeller wurde die „AG SPD 60plus“ gegründet und Siegfried Riester zum Vorsitzenden gewählt, Hans Frommherz zum Stellvertreter.

Siegfried Riester ist in Freudenstadt aufgewachsene und hat einige Jahre im Rems-Murr-Kreis gelebt. Sein Leben lang hat er sich politisch und ehrenamtlich engagiert. In seiner Bewerbungsrede („Ich will mitreißen und vorantreiben“) überzeugte er und wurde einstimmig gewählt.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac beglückwünschte Riester; als Seniorenpolitikerin hatte sie ihm ein Informationspaket zu bundespolitischen Themen dabei. Ausführlich informierte sie die Versammlung über Pläne und Projekte des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Als Mitglied des Familieausschusses tritt die Abgeordnete für mehr politische Unterstützung der Älteren und ein zeitgemäßes Bild der 60-plus-Generation ein. Entsprechend befasse sich der fünfte Altenbericht der Bundesregierung mit den agilen jungen Alten.

„Menschen dürfen nicht auf Grund ihres Lebensalters diskriminiert werden“, sagt Gradistanac. Sie könne nicht verstehen, warum Unternehmen das Können der Älteren ignorierten. „Es ist nicht zu fassen, auf wie viel Wissen und Erfahrung freiwillig und arrogant verzichtet wird.“

Kritisch sieht die Abgeordnete die im Zuge der Föderalismusreform anstehende Novellierung des Heimrechts. Künftig werden die Bundesländer für das Heimrecht zuständig sein, also wird es 16 Heimrechtsvarianten geben - möglicherweise zum Nachteil der Älteren. Zu befürchten sei Politik nach Kassenlage. Baden-Württemberg wolle bereits die Fachkräftequote in Pflegeheimen auf 33 Prozent reduzieren. „Damit verlieren wir das oberste Ziel der Solidarität aus den Augen.“

Richtig findet Gradistanac den Plan der Bundesfamilienministerin für die Einrichtung von Mehrgenerationenhäuser. „Wir brauchen neue und vielfältige Formen des Zusammenlebens.“ Diese Häuser würden öffentlich bezuschusst, jedoch nicht, wie bei den Ganztagsschulen nach dem Windhundverfahren „sondern nach der Qualität der Projekte“.

Der SPD-Kreisvorsitzende Gerhard Gaiser hatte in seiner Begrüßung die Gründung der Arbeitsgemeinschaft als politisches Signal gewertet: „Zukunft gewinnt eine alternde Gesellschaft nur, wenn die Älteren ihre Erfahrung und Ressourcen einzubringen vermögen. Kein Land kann es sich dauerhaft leisten, auf die Gestaltungskraft eines wachsenden Teils seiner Bevölkerung zu verzichten.“