Die Klasse
E3GI der Gewerblichen Schule Nagold mit Hans-Ulrich und Renate
Braunger und Karl-Friedrich Knorr besuchten Renate Gradistanac in
Berlin (mit auf dem Bild: Sybille Thomas und Stefan Kinkelin vom
Büro Gradistanac). Bild: SPD
Seien Sie
selbstbewusste Handwerker!
Renate
Gradistanac empfing Elektrotechnik-Azubis in Berlin
Als die sieben
künftigen Elektroniker, Fachrichtung Energie-, Gebäude-,
Automatisierungs- und Betriebstechnik, der Gewerblichen Schule
Nagold den (leeren) Saal der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin
besichtigten, interessierten sie sich weniger dafür, wo der
Herr Vorsitzende sitzt. Aufmerksam begutachteten sie die Akustik
der Lautsprechertechnik und störten sich am permanenten
Rauschen der Lüftung.
Studiendirektor und Klassenlehrer Hans-Ulrich Braunger und der
Technische Oberlehrer Karl-Friedrich Knorr besuchten mit ihren
sieben „Jungs“ Renate Gradistanac in Berlin. Die Gruppe
diskutierte mit der SPD-Bundestagsabgeordneten über die
Tagespolitik, darunter Themen, die die Schüler
betreffen.
Die neulich
aufgebrachte Schuluniform-Diskussion dürfte einen
19jährigen Berufsschüler nichts mehr angehen. Die Folgen
der aktuellen Föderalismusdiskussion allerdings schon,
Beispiel Umweltrecht:
Bislang gilt
ein bundeseinheitliches Umweltrecht. Wenn künftig die 16
Bundesländer eigene Umweltgesetze erlassen sollten, wären
unter Umständen unterschiedliche Standards fürs Handwerk
die Konsequenz. Ein Betrieb, der grenzübergreifend arbeitet,
müsste eine Vielzahl von Vorschriften beachten. „Dies
ist nur ein Beispiel dafür, wie eine im Grundsatz richtige
Reform im Detail zu mehr Bürokratie führen
würde“, sagte Renate Gradistanac.
Das Treffen
endete mit einem Bekenntnis der Abgeordneten zum System der dualen
Ausbildung („Die Welt beneidet uns darum - die Franzosen
wären froh, wenn sie es hätten“) und zum Handwerk:
„Das deutsche Handwerk hat unverändert einen
hervorragenden Ruf. Seien Sie selbstbewusst und vertreten Sie
diesen Ruf selbstbewusst nach außen.“
Das Handwerk
werde seinen Stellenwert in der ständig propagierten Wissens-
und Dienstleistungsgesellschaft behaupten. „Aber die
Aufwertung einzelner Arbeitsbereiche, wie der Elektrotechnik kann
ich als einzelne Politikerin nicht schaffen. Dafür brauchen
wir Verbündete.“
Lehrer
Hans-Ulrich Braunger war am Ende zufrieden: „Wir haben
ungeschminkte Antworten erhalten zum Kongo-Einsatz der Bundeswehr,
zu Elterngeld und Kinderbetreuung, Lobbyarbeit im Handwerk,
Integration und die gesellschaftliche Stellung der Frau, zur
Bedeutung der Fußball-WM und dem Umgang mit dem
Koalitionspartner.“
|