Altensteigs
Realschüler/innen beim Gruppenbild am Fuße der
Reichstagskuppel, zusammen mit den Lehrkräften Barbara Dietz
und Thomas Schreckenberger sowie Büroleiterin Sybille Thomas.
Bild: SPD
Um Politiker
zu werden, muss man nicht studieren
Altensteigs
Realschule zu Besuch bei Renate Gradistanac in Berlin
Was verdient eine
Abgeordnete? Was muss man gelernt haben, um Politiker zu werden?
Gab es schon einmal Handgreiflichkeiten bei einer
Bundestagsdebatte?
Fragen von
Schülerinnen und Schüler der Altensteiger Realschule, die
auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Renate Gradistanac zu
Besuch in Berlin waren. Sybille Thomas, Büroleiterin der
Abgeordneten, konnte die Gruppe beruhigen: Das Debattieren als
zivilisierte Form der harten Auseinandersetzung sei die
Paradedisziplin der Politik, entsprechend erübrigten sich
Handgreiflichkeiten.
Freilich gebe
es auch Grenzen beim Diskutieren: Schmähworte und
Beleidigungen kämen selten vor. Vergreift sich ein Redner oder
ein Zwischenrufer im Ton, wird er in der Regel vom Ältestenrat
gerügt.
Abgeordnete
heißen auch Volksvertreter, ein Wort, das das Prinzip der
parlamentarischen Demokratie unterstreicht. Unter den derzeit 614
Abgeordneten des Deutschen Bundestags sind „vom
Schornsteinfeger bis zum Professor“ alle Berufsgruppen
vertreten.
Wer
Abgeordnete/r werden will, muss also nicht Politikwissenschaft
studieren oder sich vorher in den Gemeinderat wählen lassen.
Renate Gradistanac ist von Beruf Sportlehrerin; bevor sie für
den Bundestag kandidierte, engagierte sie sich zehn Jahre lang in
der Kommunalpolitik und kandidierte für den
Landtag.
Wer das
große Geld machen will, findet höher dotierte Jobs in
der Industrie. „Politiker verdienen gut“, sagte Sybille
Thomas, „aber weniger als Richter, ein Oberbürgermeister
oder ein Landrat.“ Und was die Zehntklässler/innen
besonders überraschte: Auch die Bundeskanzlerin ist,
verglichen mit der Wirtschaft, keine Spitzenverdienerin. Ein
Vorstandsvorsitzender einer Sparkasse hat - nach einem Vergleich im
Jahr 2001 - mehr verdient als der damalige Kanzler, weshalb Gerhard
Schröder bei Treffen mit Wirtschaftsvertretern oft zu
hören bekam: Für das bisschen Geld würden sie diesen
Job nicht machen.
Zum weiteren
Programm gehörten Besichtigungen von Holocaust-Mahnmal, des
einstigen Ost-West-Grenzübergangs Checkpoint Charlym der
Filmstudios in Babelsberg, des Olympiastadions und ein
Karibik-Nachmittag im Tropical Island in Brandenburg.
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