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Rede im Deutschen Bundestag am 4. Juli 2002
zum Thema: „Aktionsplan zum Kinder- und Jugendtourismus
in Deutschland“
Frau
Präsidentin,
meine Damen
und Herren,
mit dem
Aktionsplan zum Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland wird
einmal mehr der zukunftsorientierte Blick der Regierung deutlich.
Der Aktionsplan soll dazu beitragen, dass sich unser Land unter
rot-grüner Regierung auf eine Gesellschaft von morgen
vorbereitet.
Laut der
Reisebranche wird sich in den nächsten Jahren der Anteil der
Reisenden im Kindes- und Jugendalter auf etwa 25 Prozent
vergrößern. Auf diesen wachsenden Reisemarkt müssen
die touristischen Leistungsträger vorbereitet sein. Um dies
fördernd und innovativ zu unterstützen ist dieser
Aktionsplan formuliert worden.
Lassen Sie
mich noch einige Zahlen nennen. Mit diesen möchte ich Ihnen
die wirtschaftliche Relevanz der Kinder- und Jugendreisen
darstellen. Allein fünf große Träger, die sich auf
diesen Markt spezialisiert haben, verbuchen in ihren zusammen
102.000 Betten über 13 Millionen Übernachtungen im Jahr.
Die Gesamtzahl der von Jugendlichen und Kindern getätigten
Übernachtungen dürfte um einiges höher liegen. Und
hier ist zu unterstreichen: Diese Reisenden sind die Kunden von
morgen. Wollen wir den Tourismusstandort Deutschland in der Zukunft
wettbewerbsfähig halten, dann sollten wir uns auch um die
zukünftigen Gäste schon heute intensivst
bemühen.
Die
Bundesregierung wird hiermit aufgerufen, die Forderungen des
Aktionsplanes umzusetzen. Um den Kinder- und Jugendreisemarkt
weiter auszubauen, sollen Bund und Länder in Zusammenarbeit
mit der Branche Aktionspläne ausarbeiten und
realisieren.
Ich
möchte Ihnen nun folgend die wichtigsten Kernaussagen des
Antrages kurz erläutern:
Erstens: Um
die nötigen Planungen auf gesicherte Grundlagen zu stellen,
müssen das Alter der jungen Reisenden, die Anzahl und
Verteilung der bereitgestellten Betten sowie die Anzahl der von den
Kindern und Jugendlichen getätigten Übernachtungen
festgehalten werden. Die momentane Datenlage lässt dies nicht
zu, dies muss verbessert werden.
Zweitens ist
ein Gremium unter der Leitung der DZT (Deutsche Zentrale für
Tourismus) gebildet worden, welches die gemeinnützigen und
kommerziellen Träger von Kinder- und Jugendreisen
zusammenbringt. Ziel ist es, den deutlich gespaltenen Markt
zwischen gemeinnützigen und kommerziellen Anbietern mittels
eines Interessensausgleiches und einer gemeinsamen Marktbearbeitung
kundenorientierter zu gestalten.
Drittens kommt
der Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung eine hohe
Bedeutung zu. Hier müssen Maßnahmen und Wege gefunden
werden, den momentanen Zustand der Einrichtungen zu ermitteln und
darauf aufbauend die Qualität zu steigern.
Ein weiterer
Punkt zur Qualität. Die auch ehrenamtlich tätigen Leiter
der Kinder- und Jugendreisen müssen die Möglichkeit
erhalten, sich durch geeignete Maßnahmen zu qualifizieren.
Diese trägerübergreifenden
Weiterbildungsmöglichkeiten sollen mit einer, nennen wir sie
jetzt einmal „Jugendleiter Card“, zertifiziert werden.
Dabei sollen die Länder die nötige Unterstützung
beitragen.
Ich
möchte hier betonen, dass nicht Aufsichtspersonen ausgebildet
werden sollen, nein, es soll ganz besonders auf eine sehr gute
pädagogische Betreuung Wert gelegt werden. Den Kindern und
Jugendlichen soll auf ihren Reisen kulturelle und soziale Kompetenz
vermittelt werden. Der Wert der Toleranz bekommt dabei eine
wichtige Bedeutung, denn dieser ist ein wichtiges Gut für die
momentane und zukünftige Gesellschaft.
Weiterhin soll
bei den Kinder- und Jugendreisen auf die Entwicklung eines
Umweltbewusstseins hingewirkt werden. Die jugendlichen Reisenden
sollen durch die Frequentierung von nachhaltigen touristischen
Leistungen auf umweltrelevante Aspekte aufmerksam gemacht werden.
Ich möchte hierbei nochmals auf die, durch die Bundesregierung
unterstützte, Dachmarke für nachhaltiges Reisen
„Viabono“ hinweisen.
Noch ein
weiterer, in meiner Aufzählung letzter Punkt. Die DZT soll den
Kinder- und Jugendtourismus verstärkt vermarkten. Die Arbeit
der DZT hat zu der positiven Entwicklung des Tourismus in
Deutschland beigetragen. Dies ist, nur nebenbei angemerkt, auch ein
Grund, warum die rot-grüne Regierung die Mittel für die
DZT seit ihrem Amtsantritt, ganz im Gegensatz zur
Vorgängerregierung, um mehr als 20 Prozent angehoben
hat.
Die jetzige
Regierung hat in den vergangenen Jahren viel gutes für den
Tourismus in Deutschland getan, beispielhaft seien erwähnt:
Das Jahr des Tourismus, die Abschaffung der Doppellizenz bei den
Jugendreiseveranstaltern und zu guter Letzt die Abschaffung der
Trinkgeldsteuer - Dinge welche die jetzige und wohl auch
zukünftige Opposition in ihrer Zeit nicht bewerkstelligen
konnte.
Mit dem
Aktionsplan zum Kinder- und Jugendtourismus führt die
Regierung den unter ihr eingeschlagenen Weg zu einer kinder- und
jugendfreundlichen Gesellschaft fort und schaut voller Zuversicht
in eine tourismusreiche Zukunft.
Vielen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit.
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