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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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16. August 2006

Sommerpraktikum im Alten- und Pflegeheim Auerhahn: die Schülerin Anna Lipp mit ihrer Patin Renate Gradistanac und Heimleiter Werner Schmidt. Bild: SPD

Sommerpraktikum im Pflegeheim

Renate Gradistanac arbeitete einen Tag lang im Haus Auerhahn in Reinerzau

Alpirsbach-Reinerzau. Einen Tag lang hat Renate Gradistanac im Alten- und Pflegeheim Auerhahn in Reinerzau mitgearbeitet. Begleitet wurde die SPD-Bundestagsabgeordnete von der Schülerin Anna Lipp, für die sie eine von der Caritas vermittelte Patenschaft übernommen hat.

Gerade auch der 16jährigen BVJ-Schülerin Anna Lipp aus Nagold hat das Sommerpraktikum gefallen. Das Caritas-Projekt „Patenschaften - Starthilfe für Schülerinnen“ hat Anna sichtlich gut getan - nach dem Berufsvorbereitungsjahr möchte sie nun den Realschulabschluss machen und hinterher womöglich in der Pflege arbeiten.

Ein Tag lang haben Renate Gradistanac und ihr Patenkind einen kleinen Einblick in den Alltag im Pflegeheim bekommen. Die Abgeordnete war von der freundlichen familiären Atmosphäre im Haus Auerhahn angetan. „Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich hier wohl, das spürt man.“

Seit 23 Jahren betreibt Werner Schmidt mit seiner Frau und den drei Töchtern das Heim. Es hat 36 Betten und ist vom TÜV zertifiziert. Schmidt: „Wir sind eine offene Begegnungsstätte für jedermann und zeigen somit Transparenz in der Altenpflege.“

Schmidt und seinem Team ist es nach der Formel „Aufwand reduzieren, Qualität erhöhen“ gelungen, unnötige Bürokratie abzubauen und sinnvolle Standards zu etablieren. Renate Gradistanac gefällt diese rasche konsequente Umsetzung - in Berlin sei längst registriert, dass in der Pflege zuviel dokumentiert werde und die Schreibarbeit auf Kosten der Zeit für die Pflege gehe.

Das Haus Auerhahn arbeitet in einem weiteren Punkt vorbildlich: 78 Prozent der 14 in der Pflege tätigen Mitarbeiterinnen sind Fachkräfte. Eine solche Quote, sagt Renate Gradistanac, müsse der Maßstab sein. Stattdessen wolle das Land Baden-Württemberg die Fachkräftequote auf 33 Prozent senken.

Die Schwarzarbeit in der Pflege, auch darin sind sich die Abgeordnete und der Heimleiter einig, wird mit dem Absenken der Standards nicht bekämpft.

Immer wichtiger werden für die Mitarbeiter in den Pflegeinrichtungen nach Einschätzung von Renate Gradistanac auch geronto-psychiatrische Zusatzausbildungen. Auch hier ist die Einrichtung in Reinerzau schon aktiv. Auch der Herausforderung, dass die Heime in Zukunft vermehrt Demenzkranke betreuen und pflegen, muss die Politik und die Gesellschaft Rechnung tragen.