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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Kongress zu den Zukunftstrends im Tourismus - Gastgeberin Renate Gradistanac mit (von links) Baiersbronns Bürgermeister Beck, Nordschwarzwald-Touristiker Heinz Hornberger, DTV-Präsident Tilo Braune, DZT-Vorstandsvorsitzender Petra Hedorfer sowie Thomas Petermann (Büro für Technikfolgenabschätzung, Berlin), Liedermacher Dieter Huthmacher, IHK-Geschäftsfürer Martin Keppler, Margit Langer und Thomas Hafen, beide Repräsentanten des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof in Hausach.

Absage an das Kirchturmdenken

Renate Gradistanac' Tourismus-Dialog in Baiersbronn: Der Schwarzwald gewinnt als Ganzes - oder gar nicht

Baiersbronn. Kooperation statt eifersüchtiges Kirchturmdenken: „Die Tourismusregion Schwarzwald muss sich als Einheit gegen die Konkurrenz im In- und Ausland behaupten“ - dieses Signal geht vom hochkarätig besetzten Baiersbronner Tourismusdialog aus.

Renate Gradistanac, stellvertretende tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, war es gelungen, am Dienstag im Rosensaal Bürgermeister, Kurdirektoren, Gastronomen, Touristiker und Politiker aus der Region mit den Spitzen der deutschen Tourismuswirtschaft ins Gespräch zu bringen. Hauptredner waren Tilo Braune, Präsident des Deutschen Tourismusverbands (DTV) in Bonn, und Petra Hedorfer, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in Frankfurt.

Grundlage des Gedankenaustauschs war der Bericht „Zukunftstrends im Tourismus“, im Auftrag des Deutschen Bundestags erstellt vom Büro für Technikfolgenabschätzung in Berlin und in Baiersbronn von dessen stellvertretendem Leiter Thomas Petermann vorgestellt.

Der Tourismus, so Petermann, sei eine der bedeutendsten „Wachstums- und Jobmaschinen“. Es lohne sich, in den Tourismus zu investieren. Freilich stehe die Branche mitten im Wandel; sie müsse auf die Bedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft reagieren. Wellness, Gesundheitsurlaub und „Medical Wellness“, also seriös medizinisch unterfütterte Gesundheitsangebote in Vor- und Nachsorge, seien künftig gefragt.

Qualität und Spezialisierung, damit, so DTV-Präsident Tilo Braune, lasse sich die Zukunft gewinnen. „Der Wandel vom Pauschaltourist zum naturnahen Genießer hat längst eingesetzt“. Die Anzeichen sind ermutigend - DZT-Vorsitzende Petra Hedorfer verwies auf das überdurchschnittlich gestiegene Interesse von Gästen aus dem Ausland am Reiseland Deutschland: Bundesweit verzeichnet die Branche seit Anfang des Jahres ein Plus um zehn Prozent. Baiersbronn, so Hedorfer, liegt hier mit 16,1 Prozent über dem Durchschnitt.

Und dies strahlt auf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt aus - IHK-Geschäftsführer Martin Keppler machte auf die Chancen für junge Leute in der Branche aufmerksam.

Am Beispiel des „Schwarzwaldmädel“ machte Thomas Hafen (Freilichtmuseum Vogtsbauernhof Hausach) deutlich, welche Bedeutung ein unverwechselbares Merkmal haben kann: 90 Jahre alt ist das Mädel, es hat sich in 90 Jahren immer wieder gewandelt und ist dabei so unverwechselbar geblieben, so dass es heute noch ein Markenzeichen ist.

Gastgeberin Renate Gradistanac war am Ende hochzufrieden mit der Veranstaltung. „Ich glaube, die hier demonstrierte Einigkeit macht allen Mut und gibt uns Kraft, den Schwarzwald weiter voranzubringen.“ Oder wie es Heinz Hornberger formulierte: „Für den Tourismus im Schwarzwald kann die Zukunft kommen. Wir wollen sie gestalten.“ Die Touristik Nördlicher Schwarzwald arbeite ihrerseits daran, das Schwarzwald-Profil zu schärfen.

Der Pforzheimer Liedermacher Dieter Huthmacher hatte die Veranstaltung eröffnet. Grußworte sprachen der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Prewo und Baiersbronns Bürgermeister Norbert Beck; für das Projekt „Wanderhimmel“ erhielt er allseits Anerkennung

Bildunterschrift / Podium: Renate Gradistanac' Kongress „Zukunftstrends im Tourismus“ - in Baiersbronn hat die Zukunft bereits begonnen, die Gästezahlen liegen über dem bundesdeutschen Schnitt. Bild: Recklies