Maritime Wirtschaft in Deutschland stärken

März 2007
Anlässlich der Debatte des Antrages „Maritime Wirtschaft stärken“ erklären die Bundestagsabgeordneten Dr. Margrit Wetzel, Vorsitzende der Küstengang der SPD-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen, Vorsitzender des Arbeitskreises Küste der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sowie Eckhardt Rehberg, Berichterstatter für die Maritime Wirtschaft in der Arbeitsgruppe Wirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion:


Die Große Koalition setzt sich aufbauend auf die Ergebnisse der 5. Nationalen Maritimen Konferenz in Hamburg mit Nachdruck für die Stärkung der maritimen Wirtschaft in ihrer Gesamtheit, vom Schiffbau bis zur Offshore-Windenergie, als einen der wichtigsten und fortschrittlichsten Wirtschaftszweige in Deutschland ein. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des maritimen Standortes weiter zu verbessern und Beschäftigung, Wertschöpfung sowie Ausbildung zu sichern. Wir möchten die politischen und administrativen Rahmenbedingungen in Deutschland so gestalten, dass die deutsche maritime Wirtschaft ihre technologische und logistische Führungsrolle unter marktwirtschaftlichen Bedingungen international ausspielen kann und staatliche Einflussnahmen globaler Wettbewerber zurückgedrängt und ausgeglichen werden. Das gilt insbesondere für die Schifffahrt, die Häfen und den Schiffbau.

Voraussetzung ist die Entwicklung der nationalen Zukunftsstrategie „LeaderSHIP Deutschland“ für den Schiffbau sowie die Fortentwicklung des „Maritimen Bündnisses“ für den Seeverkehr.

In diesem Sinne bekräftigen wir, dass entsprechend des Koalitionsvertrages die Tonnagessteuer sowie der Lohnsteuereinbehalt beibehalten werden. Im Gegenzuge erwarten wir, dass die dafür vereinbarten Rückflaggungen erfolgen.

Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Schiffbaus im Zusammenwirken von Industrie und Sozialpartnern auch weiterhin unterstützen und seine Innovationsfähigkeit durch die Prüfung einer wettbewerbsfähigen Umgestaltung des CIRR-Systems und die Ausschöpfung des EU-Rechtsrahmens für F & E- und Innovationsförderung durch Verzicht auf die bedingte Rückzahlbarkeit der entsprechenden Bundesmittel weiter verbessern. Zentrale Voraussetzung für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und den Ausbau der technologischen Spitzenposition der deutschen Schiffbauindustrie wird darüber hinaus die Sicherung des Fachkräfte- und Ingenieurbedarfs in den nächsten Jahren sein. In diesem Sinne wollen wir mittels einer länderübergreifenden Arbeitsgruppe „Schiffbauliche Hochschulausbildung und Forschung“ schnellstmöglich konkrete Maßnahmen zur Sicherung des Ingenieurnachwuchses der deutschen Schiffbauindustrie entwickeln.

Darüber hinaus wollen wir die Harmonisierungsspielräume in der EU nutzen, um internationale Wettbewerbsverzerrungen und Harmonisierungsdefizite auf europäischer Ebene unter Ausnutzung nationaler Handlungsspielräume weiter abzubauen. Die deutschen Seehäfen müssen für die Erfordernisse des internationalen Wettbewerbs gestärkt werden. Ihre Hinterlandanbindungen sollen mit höchster Priorität unter Verkürzung der Planungszeiten ausgebaut werden, auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten sind dabei in Betracht zu ziehen.

Mit der Fortsetzung der strategischen Allianz für die Meerestechnik und dem Ziel, einen nationalen Masterplan mit Empfehlungen für eine künftige maritime Technologiepolitik, eine kohärente Bundespolitik und eine mit den Ländern abgestimmte maritime Politik zu erstellen sowie der Unterstützung der Offshore-Windenergie wurden auf der 5. Maritimen Konferenz in Hamburg weitere wichtige Weichen zur Stärkung des Maritimen Standorts gestellt.

Zusammenfassend gilt es wie im Koalitionsvertrag verankert, den maritimen Standort im Zusammenwirken mit den Ländern, der Wirtschaft sowie den Gewerkschaften zu stärken und die Ergebnisse der 5. Nationalen Maritimen Konferenz umzusetzen.

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