Notschlepper können ausgeschrieben werden! |
Juni 2006 |
Zum heute im Bundestag in
2./3. Lesung verabschiedeten Koalitionsantrags
„Notschleppkonzept den veränderten Bedingungen der
Seeschifffahrt anpassen“ erklären der Sprecher der
Arbeitgruppe Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der
SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Beckmeyer, und die Berichterstatterin
und Lotsin der SPD-Küstengang, Dr. Margrit Wetzel:
Im Haushalt sind die Mittel für neue Notschlepper eingestellt. Der Verkehrsausschuss hat die erhöhten Leistungsdaten für Notschlepper in der Nord- und Ostsee einmütig beschlossen. Die Notschlepper können ohne weitere Verzögerungen ausgeschrieben werden. Nach dem „Pallas“-Unglück wurde 2001 das Notschleppkonzept der Bundesregierung zum Vorbild für unsere europäischen Nachbarn. Aufgrund des wachsenden Verkehrs mit Mega-Containerschiffen, die bis zu 13.000 TEU transportieren sollen, müssen die Notschlepper für die Nordsee deutlich leistungsfähiger sein, als 2001 angenommen. Die „Riesen“ unter den Containerschiffen haben eine erheblich größere Windangriffsfläche und können im Falle einer Havarie mit hoher Geschwindigkeit auf das Wattenmeer und die Küste zutreiben. „Gas- und Explosionsschutz müssen sein“, verweisen die SPD-Parlamentarier auf das erhöhte Gefahrgutaufkommen in der Nordsee, sowie auf das geplante Chemiewerk und das geplante LNG-Terminal in Wilhelmshaven. 200 t Pfahlzug und 19,5 kn Geschwindigkeit werden bei 6 m Tiefgang schnelle und zuverlässige Hilfe gewährleisten. Für die Ostsee, für die deutlich zunehmender Tankerverkehr erwartet wird, ist ein neuer Schlepper mit 100 t Pfahlzug vorgesehen, der die Kadett-Rinne absichern soll. Das Bundesverkehrsministerium wird Auftraggeber der Charter-Schlepper sein. Die Besatzung muss daher der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig sein. Dienstanweisungen, Übungen, Zusammenarbeit der Charter-Schlepper mit den bundeseigenen Einsatzfahrzeugen und vor allem der Stress in echten Notfalleinsätzen erfordert bestmögliche Verständigung der Besatzung. Die Sprachanforderungen sind wesentlicher Bestandteil des Notfallkonzepts. |