Wohin geht die Post?     

Niedersächsische SPD-Abgeordnete im Gespräch mit Monika Wulf-Mathies über die Auswirkungen der vollständigen Liberalisierung

November 2006
Zu einem intensiven Informationsaustausch stand die Leiterin des Zentralbereichs Politik und Nachhaltigkeit von der Deutschen Post World Net und ehemalige EU-Kommissarin Monika Wulf-Mathies den sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten aus Niedersachsen zur Verfügung. Dabei stand auch das Thema „Postfilialsterben in ländlichen Gebieten“ auf der Tagesordnung. Die Wahlkreisabgeordnete Dr. Margrit Wetzel geht allerdings nicht davon aus, dass hier mit einer weiteren Zuspitzung der Situation zu rechnen sei. „Ich verlasse mich auf das Wort von Monika Wulf-Mathies und Konzernchef Zumwinkel: Die Post verspricht 12.000 Filialen bundesweit zu erhalten, auch über die Gültigkeit der aktuellen Postuniversaldienstleistungs-Verordnung (PUDL VO) hinaus.“

Zentrales Thema des Abends war die Entwicklung auf dem Brief- und Paketzustellungsmarkt ab 2008. Ein Jahr bevor die volle Liberalisierung von Postdienstleistungen europaweit verbindlich wird, fällt in Deutschland das Monopol für Standardbriefe. Auf dem bereits heute recht dynamischen Markt wird es dann für die Post noch härter, ihre Position zu halten. Die Konkurrenz feiert sich mit einer höheren Anzahl von Paketannahmestellen gegenüber der Post und stellt heraus, dass auf ihrer Seite Arbeitsstellen geschaffen würden, während die Post im Inland Stellen streiche. In ihrem Auslandsgeschäft beschäftige die Post bereits mehr Personen als in ihrem Heimatland. „Mit ihren 240.000 inländischen Arbeitsplätzen ist sie aber immer noch einer der größten Arbeitgeber in Deutschland überhaupt“ so Margrit Wetzel und fügt klarstellend hinzu, dass es sich bei der Post um attraktive Arbeitsplätze handele. „Bei der Post wird nach Tarif gezahlt! Die Konkurrenz verschafft sich zum Teil Wettbewerbsvorteile, indem sie an den Löhnen spart. Wenn Briefzusteller gezwungen sind, neben ihrem Arbeitseinkommen ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt zu beziehen, müssen diese ‚neuen Arbeitsplätze’ sehr kritisch betrachtet werden.“

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