Appell an Reeder: Qualifizierte junge Leute suchen noch einen Ausbildungsplatz an Bord!

Oktober 2004

Margrit Wetzel bittet Reeder an der Unterelbe um Ausbildung und Rückflaggung

Den Reedereien an der Unterelbe flattert in diesen Tagen ein Brief der SPD-Verkehrspolitikerin Dr. Margrit Wetzel ins Haus. „Wir informieren uns regelmäßig über den Stand der Rückflaggungen und die Ausbildungssituation,“ berichtet sie unserer Zeitung, „zu unserer größten Überraschung haben wir nun von der Zentralen Heuerstelle aus Hamburg gehört, dass noch mehr als 50 qualifizierte junge Leute einen Ausbildungsplatz an Bord deutscher Schiffe suchen.

Wir dürfen die interessierten Jugendlichen nicht an andere Berufe verlieren. Nautische und technische Führungsoffiziere werden nicht nur an Bord, sondern auch in vielfältigsten Landberufen, in den Häfen und bei den Behörden gesucht. Sie haben langfristig höchst attraktive Zukunftsperspektiven.“ Margrit Wetzel, die auch als Vizepräsidentin der Seemannsmission mit Herzblut an den „nassen Themen“ der maritimen Wirtschaft arbeitet, verweist auf die Vereinbarungen des Maritimen Bündnisses und der Maritimen Konferenzen: „Regierung, Reeder, Gewerkschaft und Küstenländer haben Vereinbarungen getroffen, die nur in der Summe aller Partner erfolgreich sein können. Der Bund und die Gewerkschaft haben ihre Zusagen erfüllt. Jetzt geht es darum, dass die Zusage der Reeder, 100 bis 200 Schiffe in den Jahren 2004 und 2005 zurück unter die deutsche Flagge zu bringen, eingehalten wird. Als ein Hemmnis wird von Reedereien angegeben, dass deutsche Führungskräfte nicht am Markt sind. Es dürfen dann aber auch ausländische Offiziere eingestellt werden – wenn zugleich zwei Auszubildende einen Ausbildungsvertrag erhalten. Eine Vereinbarung, die für die Stärkung der deutschen Flagge und die dringend notwendige Nachwuchssicherung gleichzeitig sorgt“ erklärt Margrit Wetzel ihre Rund-Abfrage bei den örtlichen Reedern, was bei den Unternehmen einer Rückflaggung oder der Ausbildung entgegensteht.

„In Buxtehude sitzt mit der NSB unsere deutsche Vorzeige-Reederei, wenn es um deutsche Flagge und Ausbildung geht. Aber auch andere, kleinere Reeder an der Unterelbe machen das über all die Jahre hinweg schon. Zurzeit ist die Erlössituation in der Schifffahrt so gut wie seit Jahrzehnten nicht, jetzt muss unbedingt auch von den anderen Reedereien alles getan werden, Rückflaggung und Ausbildung nach Kräften zu unterstützen.“

 

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