Elbvertiefung – Wetzel nimmt den Ball auf

Streit um Hafenschlick?

August 2005

„Den Ball nehme ich gern auf!“ schmunzelt die SPD - Bundestagsabgeordnete darüber, dass die Hamburger Port Authority (HPA) ihr „Spekulation“ hinsichtlich der Ursache der gewaltigen Zunahme des Hafenschlicks unterstellt.

„Die HPA hat doch selbst bestätigt, dass die Menge des jährlich anfallenden Hafenschlicks sich in den letzten Jahren verdreifacht hat. Das ist und bleibt eine Zunahme um 200 %.

Bei der letzten Fahrrinnenanpassung der Elbe haben dutzende von Einwendern darauf hingewiesen, dass sie eine Zunahme der Verschlickung an der Unterelbe befürchten, sei es in den Nebenelben, sei es in den Sportboothäfen: Hamburg hat das lässig weggewischt und die Planfeststellungsbeschlüsse haben immer darauf verwiesen, dass „nichts zu befürchten“ sei. Alles gegenstandslos bei uns? Nur in Hamburg nimmt der Schlick zu? Pfui Deibel, welch Zufall!“ so die Wahlkreisabgeordnete Dr. Margrit Wetzel.

„Und wie dumm auch, dass mir die Experten aus Hamburg (auch unter SPD-Regierungen natürlich) in den zurückliegenden Jahren immer versichert haben, man würde alles berechnen – mit höchst komplizierten Rechnern und Modellen, ich solle ganz unbesorgt sein…  Na so was. Da ist der neuen HPA doch sogar zu danken, dass dort zugegeben wird, dass man erst jetzt (!) in der Lage ist, eine Simulation von Sedimenttransporten vorzunehmen. Komplizierte Rechner, kompliziertes Modell, komplizierte Simulation. Neue Technologie, alles jetzt erst möglich.“

Wetzels Forderung: „ Dann ist doch jetzt alles ganz einfach: Der Hamburger Wirtschaftssenator gibt eine Simulation in Auftrag, die die Verschlickung all unserer Gebiete neben der tiefen Fahrrinne von der Elbmündung bis zur Landesgrenze simuliert. Und zwar nicht nur für die „kleinen Containerschiffchen“, die jetzt den Hamburger Hafen erreichen, sondern auch gleich für die großen, die geplanten Mega-Carrier. Und dann rechnen wir schön aus, was die Beseitigung jährlich kosten wird, Hamburg gibt uns eine verbindliche Kostenübernahmeerklärung dafür, und wenn dann die Fragen der Deichsicherheit auch abschließend so geklärt sind, dass die Menschen hinter dem Deich damit zufrieden sind und von ihrer Sicherheit überzeugt sind, dann wird die SPD-Abgeordnete Wetzel auch zur Vorreiterin für die Elbvertiefung: Versprochen, liebe Hamburger Freunde!“

Dass auch die Beseitigung der jetzt vorliegenden Schlickmengen eigentlich von Hamburg bezahlt werden müsste, dürfte doch wohl klar sein, meint sie: „Ob man die Ursache der gewaltig gestiegenen Schlickmengen nun neudeutsch „Tidal Pumping“ nennt oder „spekulativ“ seinen gesunden Menschenverstand bemüht und feststellt, dass die hohen Schlickmengen ganz zufällig mit der letzten Elbvertiefung zusammenfallen, ist mir dabei eigentlich egal“, meint die Sozialdemokratin, „Hauptsache, Hamburg sorgt für die Beseitigung aller Schäden. Dann bin ich ganz zufrieden und würde sogar das Wort „tidal pumping“ in meinen Sprachschatz aufnehmen!“

 

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