2,3 Millionen Bürger aus EU-Ländern leben in Deutschland
Berlin: (hib/HLE) In der Bundesrepublik Deutschland leben rund 2,3 Millionen Bürger aus anderen EU-Ländern. Die meisten stammen aus Italien (528.318), gefolgt von Polen (384.808) und Griechenland (294.891), heißt es in der Antwort ( 16/9971) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage ( 16/9862) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Schlusslicht dieser Aufstellung sind die Mittelmeer-Staaten Zypern und Malta. 875 EU-Bürger aus Zypern leben in Deutschland, aus Malta stammen 410.
Nach Angaben der Bundesregierung hat das Wanderungsvolumen zwischen den 2004 aufgenommenen zehn neuen EU-Staaten und der Bundesrepublik stark zugenommen. So sei die Zahl der Zuzüge aus diesen Staaten seit 2003 kontinuierlich von 129.566 auf 199.447 im Jahre 2006 angestiegen. "Dabei stieg insbesondere die Zahl der Zuzüge von polnischen Staatsangehörigen, und zwar um 73 Prozent seit 2003", teilt die Regierung mit.
Wie aus der Antwort der Bundesregierung weiter hervorgeht, gibt es auch zwischen anderen EU-Ländern Wanderungsbewegungen größeren Ausmaßes. So stellen rumänische Staatsangehörige mit jährlich mehr als 100.000 Personen die größte Gruppe der Zuwanderer aus den mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern nach Spanien. Seit der EU-Erweiterung 2004 wurden in Großbritannien etwa 769.300 Arbeitnehmer aus den beigetretenen mittel- und osteuropäischen Staaten registriert. Davon stammten zwei Drittel aus Polen. Schweden meldete eine Zunahme der Zuwanderer-Zahlen um 124 Prozent. In absoluten Zahlen war dies ein Anstieg von 3.975 Zuwanderern auf 8.900 bis Ende 2006.
Zur Situation der in Deutschland lebenden Unionsbürger teilt die Bundesregierung mit, ihr seien keine grundsätzlichen Probleme bei der Anerkennung von beruflichen Qualifikationen bekannt. Man wisse nur von Einzelfällen, in denen es zu Auslegungs- und Anwendungsschwierigkeiten komme. 29.340 Unionsbürgerinnen und Unionsbürger hätten zwischen 2005 und 2007 an Integrationskursen für Ausländer teilgenommen. 64.225 Studierende aus Unionsländern seien im Wintersemester 2006/2007 an deutschen Universitäten eingeschrieben gewesen. Im Prüfungsjahr 2006 habe es 7.420 erfolgreiche Abschlussprüfungen von Studierenden aus Unionsländern gegeben. Zu den Bildungschancen jugendlicher Unionsbürger verweist die Bundesregierung auf den von Bund und Ländern vorgelegten Bericht "Bildung in Deutschland 2008". Danach hätten Jugendliche aus EU-Staaten insgesamt gegenüber gleichaltrigen Deutschen eine mehr als zweimal so hohe Chance auf ein Abitur beziehungsweise den Besuch der gymnasialen Oberstufe.
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