#1
|
|||
|
|||
Auslandseinsätze der Bundeswehr
Am Dienstag, dem 19. September 2006
berät der Bundestag den geplanten Einsatz deutscher
Streitkräfte vor der Küste des Libanons. Aus diesem
Anlass bietet das Forum „Auslandseinsätze der
Bundeswehr“ Interessierten die Möglichkeit, Meinungen
zum Thema auszutauschen.
Das Forum ist moderiert; Beiträge werden zeitverzögert veröffentlicht. Geändert von Administrator (14.09.2006 um 09:34 Uhr). |
#2
|
|||
|
|||
Auslandseinsätze der Bundeswehr
Grundsätzlich ist ein Einsatz der
Bundeswehr im Rahmen internationaler Verpflichtungen zur Sicherung
von Frieden bzw. zum Aufbau landesspezifischer Formen von
Demokratie eine durchaus begrüßenswerte Aufgabe. Im Fall
des Libanon ist jedoch die besondere historische Verpflichtung des
deutschen Volkes gegenüber Bevölkerungsgruppen in dieser
Region zu berücksichtigen: Die Gleichbehandlung aller am
aktuellen Konflikt Beteiligten durch deutsche Soldaten darf nicht
unter vergangenen Implikationen leiden. Die Gleichstellung der
Bundeswehr mit allen anderen Streitkräften, die im Nahen Osten
im Rahmen eines entsprechenden Mandats zum Einsatz gelangen, muss
von allen Betroffenen akzeptiert werden.
|
#3
|
|||
|
|||
Waffenhandel stoppen! Kein Krieg für
Oel!
sofortiger und konsequenter Stopp aller
Waffenlieferung in Krisengebiete!
Dafür sollte sich die Bundesregierung und das Parlament einsetzen. Immer mehr Bundeswehr in alle Welt als Hilfstruppen zu senden ist nicht die Aufgabe der Regierung und des Parlaments der Bundesrepublik Deutschland. Frieden schaffen ohne Waffen, Schwerter zu Windrädern. Arno Paulus |
#4
|
|||
|
|||
Deutsche Verantwortung
Das freie Deutschland konnte vierzig
Jahre lang seine Entwicklung in Frieden und Freiheit nur dadurch
bewerkstelligen, in dem es auch unter militärischem Schutz
vieler anderer Staaten stand. Nach der Wiedervereinigung haben wir
hier etwas zurückzugeben und uns nicht nur still in eine
Nische des vermeintlichen Unbekümmertseins zu begeben. Dies
gilt erst recht, wenn die Konfliktparteien (wie z.B. Libanon und
Israel) unsere Hilfe ausdrücklich erbitten
|
#5
|
|||
|
|||
Der Einsatz birgt wahrlich eine
historische Dimension - jedoch nicht allein aufgrund der
geographischen Nähe zu Israel oder der ersten Entsendung
deutscher Truppen in die Region seit dem letzten Weltkrieg:
Vielmehr nehmen die deutsche Marine und unter ihrer Führung die skandinavischen Verbände dem Libanon auf dem Seegebiet die Souveränität. Man stelle sich vor, in Nord- und Ostsee würden russische und englische Kriegsschiffe patroullieren und die Ermächtigung besitzen, jedes ihnen verdächtig erscheinende Schiff zu stoppen. Dieses Gegenbeispiel verdeutlicht die Tragweite des Einsatzes - eine historische eben. Damit möchte ich nicht den Sinn der Entsendung in Frage stellen. Zweifelsohne ist der Libanon nicht in der Lage, den Schmuggel an seinen Küsten aus eigener Kraft zu bekämpfen. Nun ist nicht damit zu rechnen, dass Waffenschmuggler ihre Fracht freiwillig herausrücken. Für unsere maritimen Streitkräfte bietet sich durch den Einsatz deshalb auch die Gelegenheit, wertvolle Kampferfahrung zu sammeln. Was mich aber interessieren würde: Wird nun auf Zypern eine Flugbasis bereitgestellt, um von deutscher Seite her Aufklärungsflüge über den Libanon durchführen zu können? Dieses würde die Dimension noch erweitern - hätten wir dadurch doch für die Luftwaffe auch eine erste Drehscheibe, von der aus künftige Einsätze im Nahen Osten gestartet werden könnten. |
#6
|
|||
|
|||
Helfen - ja, aber wie lange?
Wer um Hilfe gebeten wird, sollte auch
helfen. Selbst in einer derart sensiblen Stellung, wie Deutschland
sie einnimmt.
Nur sollte man sich einmal Gedanken darüber machen, wie lange der Einsatz dauern kann. Waffenlieferanten sterben nicht aus und Waffenträger wird es immer geben. Nur kommen sie eben zeitverschoben zu ihrem Einsatz, sobald der Weg dazu wieder frei ist. Auch interessant wären ein paar Gedanken über das Verhalten der Bundeswehr in einem neuen kriegerischen Konflikt im Nahen Osten. Was in der Region schliesslich nicht unwahrscheinlich ist. |
#7
|
|||
|
|||
Zitat:
Wenn ich solche Phrasen höre bzw. lese entlockt mir das nur noch ein müdes lächeln. Den mit diesen "Stammtischweisheiten" lässt sich weder Außen- und Sicherheitspolitik betreiben, noch kritisieren. Erinnert mich nen bisschen an die verstaubten 68er Parolen. Ja, für ein Waffenembargo für Krisengebiete sollte sich die Bundesregierung einsetzen, aber sich JEDER der 192 Staaten daran hält, bleibt wohl den Industrienationen nichts anderes übrig als sich weiterhin MIT Waffen für den Frieden zu engagieren.... also noch eine sehr lange Zeit. Wie mein "Vorredner" schon erwähnt hat: Zitat: "Das freie Deutschland konnte vierzig Jahre lang seine Entwicklung in Frieden und Freiheit nur dadurch bewerkstelligen, in dem es auch unter militärischem Schutz vieler anderer Staaten stand..." Ich denke das Deutschland dadurch, neben den wirtschaftlichen Vorteilen, auch eine moralische Verpflichtung hat auch militärisch zu helfen. |
#8
|
|||
|
|||
UN-
Schutztruppen bringen nichts
Da kommen wir nicht mehr raus, genauso
wie wir noch im Kosovo, in Bosnien, Afghanistan und sonst wo sind,
werden unsere Schiffe auch noch in hundert Jahren vor der
Küste Libanons patroullieren müssen. Im Nahen Osten wird
es nie enden, nicht solange Israel existiert.
Traurig, aber wahr. Das wollen viele nicht wahr haben. Eine UN- Schutztruppe bewirkt in diesem Fall überhaupt nichts. Sie verzögert nur das unvermeindliche. Die nächsten Kampfhandlungen zwischen Israel und seinen Nachbarn werden kommen. Und sobald der Iran Atomwaffen besitzt, geht der Spaß erst richtig los, denn da der westlichen Welt ihre Außenhandelbilanzen wichtiger sind als Sanktionen, wird der Iran schon bald Atomwaffen besitzen. Dann hilft auch keine armselige UN- Schutztruppe nicht mehr. |
#9
|
|||
|
|||
Libanon - Nein !
weil: um Schiedsrichter sein zu
können Neutralität erforderlich ist. Deutschland ist
Israel gegenüber aber nicht neutral. Wie sollen sich deutsche
Soldaten gegen Israelis durchsetzten wenn es nötig wird? Mit
der Waffe?
Abgesehen davon kann ich als Bürger nicht mehr Geld ausgeben als ich im Geldbeutel habe. Bei unseren Volksvertretern scheint das anders zu sein. Wir überstrapazieren den Verteidigungshaushalt seit langem ohne es zuzugeben. Es ist eine Frage der Zeit bis diese Politik schiefgehen muss - wer übernimmt dann die Verantwortung? Wolf Dorn, Stadtilm |
#10
|
|||
|
|||
Zitat:
Deutschland ist kein Schiedsrichter. Das UN-Mandat gibt ganz klar den Auftrag Waffenlieferung an die Hisbollah zu Unterbinden, und keine Schiedsrichterentscheidungen. Um die Einrichtung der Sicherheitszone kümmern sich andere UN-Partner. |
Quelle: https://www.bundestag.de/