31. Januar
2007
Ohne
Menschlichkeit unerträglich
Gerhard
Schuler warb beim Vizekanzler für die
Mitarbeiterbeteiligung
„Wer
Leistung fordert, muss Sinn bieten. Leistung muss nicht nur
belobigt werden, Leistung muss sich lohnen. Ohne Wirtschaftlichkeit
und Wettbewerb schaffen wir es nicht, ohne Menschlichkeit ertragen
wir es nicht.“ Das Zitat könnte von
Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) stammen;
nachlesen kann es der Minister bei dem Homag-Mitbegründer und
Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Schuler.
Schuler traf
Müntefering bei dem von der SPD-Abgeordneten Renate
Gradistanac und Handwerkspräsident Joachim Möhrle
organisierten Neujahrsempfang in Freudenstadt. Schuler
überreichte dem Minister sein Buch „Durch Partnerschaft
zum Erfolg“; das Buch ist eine Aufforderung an Unternehmen,
Politik und Gesellschaft für eine stärkere Beteiligung
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Erfolg, Vermögen und
Kapital eines Unternehmens.
Mitarbeiterbeteiligung ist in Deutschland nicht populär,
laut Schuler sind nur fünf Prozent aller abhängig
Beschäftigten an ihrem Unternehmen beteiligt. In England sind
es 24 Prozent, in Frankreich 43. Skepsis und Widerstand sieht
Gerhard Schuler bei Unternehmen wie Gewerkschaften - die einen
wollten sich nicht in die Karten schauen lassen, die anderen
fürchteten den Machtverlust. Homag hat die Kapitalbeteiligung
1974 eingeführt.
Auch die
Politik, sagt Schuler, müsse für die Sache werben. Beim
Neujahrsempfang in Freudenstadt zeigte sich Franz Müntefering
sehr angetan von Gerhard Schulers Leidenschaft. Die SPD, darauf
verwies die Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac, arbeite
zurzeit an einem Konzept. Mitarbeiterbeteiligung müsse
freiwillig sein, für Kleinbetriebe und Großunternehmen
müssten spezifische Regeln gelten; tarifliche und betriebliche
Lösungen sollten im Vordergrund stehen und der
Vermögensbeteiligung und der Alterssicherung
dienen.
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