Jedes sechste Unternehmen muss Statistikpflichten erfüllen
Berlin: (hib/VOM) Von den im statistischen Unternehmensregister enthaltenen rund 3,4 Millionen Unternehmen sind im Jahr 2004 17,2 Prozent, also etwa jedes sechste, für Erhebungen der statistischen Ämter des Bundes und der Länder herangezogen worden. Die übrigen 82,8 Prozent seien von den Ämtern überhaupt nicht gefragt worden, stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/809) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 16/713) klar. Das Statistische Bundesamt selbst erhebe 76 Statistiken, wobei es sich in 39 Fällen um Primärerhebungen speziell für statistische Zwecke und in 37 Fällen um Sekundärerhebungen handele, bei denen für andere Zwecke erhobene Daten ausgewertet würden. Im Übrigen seien seit dem Jahr 2000 30 Statistiken abgeschafft worden, davon 16, bei denen Unternehmen befragt worden seien. Zu deren Entlastung würden zunehmend neue Möglichkeiten der Informationstechnologie genutzt, heißt es weiter. So gebe es seit Anfang 2005 beim Statistischen Bundesamt für alle 22 dafür geeigneten zentralen Statistiken die Möglichkeit, über das Internet online zu melden. Bis Ende 2007 solle die Einführung von Online-Meldungen für 50 dezentrale Statistiken flächendeckend für alle statistischen Landesämter abgeschlossen sein.
In noch größerem Umfang könnten die Unternehmen dadurch entlastet werden, so die Regierung, dass sie ihre statistischen Daten über ein Software-Modul automatisch aus ihrem betrieblichen Rechnungswesen ermitteln und elektronisch an eine gemeinsame Datenannahmestelle der statistischen Ämter übermitteln. Unter der Bezeichnung "eStatistik.core" werde das neue Verfahren seit einigen Monaten für die Lohnstatistik angeboten und derzeit auf andere Statistiken ausgedehnt. Von den insgesamt 128 Primärerhebungen des Statistischen Bundesamtes und der statistischen Landesämter zusammen, bei denen Unternehmen befragt würden, richteten sich 27 an den Agrarsektor, 54 an die Industrie und 30 an den Dienstleistungsbereich. Die Regierung plant derzeit nach eigenen Angaben keine Maßnahmen, um kleine und mittlere Unternehmen von den Kosten, die bei einer statistischen Erhebung entstehen, zu entlasten.
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