Regierung: Über 40 Prozent der Dreijährigen besuchen keinen Kindergarten
Berlin: (hib/MAR) In Deutschland besuchen über 40 Prozent der Kinder im Alter von drei Jahren keinen Kindergarten. Dies stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/1630) auf eine Kleine Anfrage der FDP ( 16/1461) zur Forderung einzelner Regierungsmitglieder nach Einführung einer Kindergartenpflicht fest. In der Altersgruppe der Vierjährigen seien es 14 Prozent und im letzten Jahr vor der Einschulung "immerhin rund acht Prozent" der Kinder, die nicht an Angeboten institutioneller Erziehung, Bildung und Betreuung teilnähmen. Diese Zahlen sind nach Ansicht der Regierung angesichts der Bedeutung des Kindergartens für die kindliche Entwicklung zu hoch. Sie hält es darüber hinaus für "nicht hinnehmbar", dass in Deutschland, wie in kaum einem anderen Land, die soziale Herkunft über den Bildungserfolg entscheidet. Eine Kindergartenpflicht könnte der Antwort zufolge die gesellschaftliche Integration und Chancengerechtigkeit gerade für Kinder aus sozial benachteiligten Familien befördern.
Die Regierung begrüßt nach eigenen Angaben alle Maßnahmen, die Kindern den Zugang zum Kindergarten und damit zu einer qualifizierten Förderung erleichtern und etwaige Hindernisse, z.B. in Form von Kostenbeiträgen der Eltern, beseitigen. In diesem Zusammenhang kündigt sie an, gemeinsam mit den Ländern nach Wegen zu suchen, die Gebührenbefreiung der Eltern im letzten Kindergartenjahr bundesweit zu realisieren.
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