Ältere Menschen viel stärker als aktive und kompetente Bürger ansprechen
Berlin: (hib/BOB) Die Bundesregierung unterstützt die Ansicht des Sachverständigensrates zur Lage der älteren Generation in Deutschland, dass ältere Menschen viel stärker als aktive und kompetente Bürginnen und Bürger angesprochen werden müssen. Sie begrüßt das von der Kommission vermittelte revidierte Altenbild als "hilfsreiche Basis für die Weiterentwicklung und Gestaltung der Altenpolitik", wie sie in ihrer Stellungnahme zum fünften Bericht der Kommission ( 16/2190) deutlich macht.
Entscheidend, so die Regierung, sei die Förderung eines selbstständigen und selbst bestimmten Lebens bis ins hohe Alter. Dafür müsse die Politik die Rahmenbedingungen schaffen. Da der Anteil derjenigen, die bis ins hohe Alter aktiv und mobil sind, in den nächsten Jahren weiter zunehmen werde, müssten neue Möglichkeiten eröffnet werden, um die Potenziale, Fähigkeiten und Kompetenzen älterer Menschen in alle gesellschaftlichen Bereiche stärker einbeziehen zu können. Gerade ältere Menschen hätten Fachwissen, berufliche Erfahrung und dank ihres Alters auch mehr Lebenserfahrung als Jüngere. Die meisten Älteren hätten auch eine positive Einstellung zu ihrem eigenen Alter und seien gleichzeitig keineswegs an einem Rückzug aus der Gesellschaft interessiert.
In der Öffentlichkeit werde allerdings mit dem demografischen Wandel vielfach noch eine verkürzte Debatte über die sozialen Sicherungssysteme verbunden. Das zeige, dass das Bild vom Alter erneuerungsbedürftig sei. Alt sein heiße nicht mehr in erster Linie hilfe- und pflegebedürftig zu sein. Die heutigen Seniorinnen und Senioren seien im Durchschnitt gesünder, besser ausgebildet und vitaler als frühere Generationen. Auch in der Arbeitswelt gelte es, die Erfahrungen älterer Arbeitnehmer stärker zu nutzen. Von den 55- bis 64-jährigen seien in Deutschland unter anderem als Folge der Frühverrentungspraxis derzeit nur rund 41 Prozent erwerbstätig. Die Regierung habe bereits Fehlanreize für das frühere Ausscheiden älterer Arbeitnehmer aus dem Arbeitsleben abgebaut und positive Anreize für Arbeitgeber geschaffen, ältere Mitarbeiter zu beschäftigen, heißt es weiter.
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