Ausschuss für Menschenrechte und
humanitäre Hilfe/
Berlin: (hib/BOB) Der Ausschuss für Menschenrechte hat am
Mittwochabend alle Konfliktparteien aufgefordert, sofort die Gewalt
in der Provinz Darfur sowie im Grenzgebiet des Tschad und der
Zentralafrikanischen Republik einzustellen. Er traf seinen
Beschluss mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen und der
Grünen, bei Enthaltung der Linksfraktion und bei Abwesenheit
der FDP. Das Gremium forderte - auf Basis einer interfraktionell
beschlossenen Resolution - die sudanesische Regierung auf, zum
Schutz der Zivilbevölkerung Truppen der Vereinten Nationen in
Darfur zu akzeptieren. Von der Bundesregierung verlangte der
Ausschuss, sich in der EU für Sanktionen gegen die Regierung
des Sudan einzusetzen, falls auf anderem Wege eine Akzeptanz von
UN-Truppen nicht zu erreichen sei. Alle Seiten hätten
konstruktiv an einer politischen Lösung mitzuarbeiten. Der
Menschenrechtsausschuss erwarte von den Regierungen Russlands und
Chinas, ihre guten Kontakte zur Regierung in Khartum zu nutzen, um
ein Ende der Gewalt und eine politische Lösung
herbeizuführen. Die Bundesregierung solle im Rahmen
internationaler Missionen weiterhin ihren Beitrag für Frieden
im Sudan, insbesondere in Darfur, leisten. Der Ausschuss
begründet seine Initiative damit, die Tragödie in Darfur
und im Grenzgebiet des Tschad finde weitgehend unter Ausschluss der
Öffentlichkeit statt. Dabei ereigne sich dort die
"größte menschenrechtliche und humanitäre
Katastrophe der Gegenwart". Leidtragende sei insbesondere die
Zivilbevölkerung. Zehntausende seien in diesem Konflikt
bereits getötet worden; 2,5 Millionen Menschen seien auf der
Flucht. Die Truppen der Afrikanischen Union, deren Mandat Ende des
Jahres auflaufe, seien bisher nicht in der Lage gewesen, die
Bevölkerung zu schützen.
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