hib-Meldung
027/2007
Datum: 31.01.2007
heute im Bundestag - 31.01.2007
Internet und Mobilfunk sind in den Entwicklungsländern auf dem Vormarsch
16/4059), in dem sie eine Liberalisierung der
Telekommunikationsmärkte in den Entwicklungsländern
fordert. Damit solle die "digitale Spaltung" der Welt - davon sei
Afrika besonders stark betroffen - überwunden werden. Die
Liberalen sprechen sich für eine bessere Förderung des
Mobilfunks aus, der sich wegen der häufig unzuverlässigen
Stromversorgung, des weit verbreiteten Analphabetismus und der
unverhältnismäßig hohen Kosten für die
technische Ausrüstung im Festnetzbereich besonders gut
für die ärmeren Regionen der Entwicklungsländer
eigne. In der Frage der Finanzierung von ITK in armen Ländern
lehnt die FDP den freiwilligen Weltfonds für Digitale
Solidarität, der Anfang 2005 auf Initiative der Schweiz und
Senegals gegründet wurde, ab. Die Finanzierung des Fonds
erfolgt durch eine Abgabe in Höhe von einem Prozent der
Gewinne, die die in Entwicklungsländern tätigen
Telekommunikationsunternehmen erreichen. Für die FDP ist
ansonsten auch jede andere Form von Finanzierung durch Steuern
undenkbar, wenn sie von Firmen aufgebraucht werden, die in die
Telekommunikationsstruktur in Entwicklungsländern investieren.
Die FDP-Initiative, darunter vor allem der Finanzierungsansatz,
fand in der ersten Beratung keine Zustimmung im Ausschuss. Die
Union konnte zudem keine Entwicklung zum Nachteil des Mobilfunks
ausmachen. Die SPD beurteilte den Antrag als einen "Schnellschuss",
der nicht umfassend und gründlich genug sei. Als "absurd"
bezeichneten die Grünen die FDP-Kritik am Weltfonds für
Digitale Solidarität und die Fraktion Die Linke wandte sich
außerdem gegen die "völlige Liberalisierung und
Privatisierung" des IKT-Marktes.
Berlin: (hib/BES) Entgegen einem weit verbreiteten Klischee steht
es um die Nutzung neuer Kommunikationstechnologien (IKT) in den
Entwicklungsländern nicht schlecht. Zu diesem Schluss kommen
in ihren Studien das Büro für
Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) sowie
das Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität
Bonn, die am Mittwochvormittag im Ausschuss für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung über den Stand
der Forschung in diesem Bereich am Beispiel Afrikas berichteten.
Der Mobilfunk sei eine "afrikanische Erfolgsgeschichte", so ein
TAB-Vertreter in der Sitzung. Diese Technologie sei neben dem
Rundfunk vor allem für ärmere und bildungsferne
Bevölkerungsschichten von Bedeutung. Allerdings seien "extreme
Unterschiede" zwischen den jeweiligen Ländern und Regionen zu
beobachten. Zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung in Afrika
haben nach Angaben des TAB Zugang zum Mobilfunk. Hinzu komme noch
die vielfache sekundäre Nutzung. Etwa 60 Prozent des Schwarzen
Kontinents seien per Handy zu erreichen. Als überraschend
bezeichnete Hartmut Ihne, Geschäftsführer des Zentrums
für Entwicklungsforschung, die Tatsache, dass die
Förderung von IKT für Nichtregierungsorganisationen (NRO)
einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Förderung von
Grundbedürfnissen hat. Befragt wurden 183 Organisationen. Die
Studie, die das Bonner Zentrum für Entwicklungsforschung in
Zusammenarbeit mit dem Softwareentwickler SAP erstellt hat, bezieht
sich vor allem auf die NRO in der Region der Sub-Sahara. Dort sei
die Verbreitung von Computer, Internet, E-Mail und Mobilfunk
durchgängig sehr hoch. Allerdings sei die Bedeutung von ITK in
der Entwicklungszusammenarbeit noch "gnadenlos unterschätzt",
so Ihne. Beraten wurde in diesem Zusammenhang ein Antrag der
FDP-Fraktion(
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http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2007/2007_027/05