hib-Meldung
068/2007
Datum: 15.03.2007
heute im Bundestag - 15.03.2007
Die Linke fordert Wiedergutmachung deutscher Kolonialverbrechen in Afrika
16/4649). Die Kriegsführung der deutschen
Kolonialtruppen gegen die Völker Herero und Nama erfülle
die heute gängigen Kriterien für Völkermord. Nach
Schätzungen von Historikern könnten bis zu 80 Prozent der
Herero und 50 Prozent der Nama der damaligen deutschen
"Schutztruppe" zum Opfer gefallen sein, so die Linke. "Am
grundsätzlichen Motiv der Vernichtung" bestehe somit keinerlei
Zweifel. Die Linke begrüßt ausdrücklich, dass die
namibische Nationalversammlung im Oktober vorigen Jahres über
alle ethnischen und parteipolitischen Grenzen hinweg einstimmig
einen Antrag angenommen habe, der den von deutschen Truppen
verübten Völkermord anerkennt und die Forderungen der
betroffenen Volksgruppen nach materieller Wiedergutmachung
gegenüber dem deutschen Staat unterstützt. Die
Bundesregierung als Rechtsnachfolgerin des Kaiserreiches solle
ihrer historischen Verantwortung gerecht werden und in einen
offenen Dialog mit der namibischen Regierung "ohne Vorbedingungen
über Versöhnung und Wiedergutmachung unter Einbeziehung
der betroffenen Volksgruppen" eintreten. Hierbei seien deutsche
Unternehmen bzw. deren Rechtsnachfolger, die in
Deutsch-Südwestafrika von Zwangsarbeit oder Enteignung
profitiert hätten, "angemessen an der Leistung etwaiger
Entschädigungszahlungen" zu beteiligen.
Berlin: (hib/FID) Die Bundesregierung soll die zwischen 1904 und
1908 verübten Verbrechen der Kolonialtruppen des deutschen
Kaiserreichs im damaligen Deutsch-Südwestafrika, heute
Namibia, anerkennen und eine Wiedergutmachung leisten. Dies fordert
die Fraktion Die Linke in einem Antrag (
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Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2007/2007_068/05