Über 180.000 Beschäftigte bei der Deutschen Post AG
Berlin: (hib/VOM) Die Deutsche Post AG hat im vergangenen Jahr 181.070 Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahr 1995 waren es noch 314.905 Mitarbeiter, wie aus der Antwort der Bundesregierung ( 16/5067) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion ( 16/4988) hervorgeht. Seither sei die Beschäftigtenzahl kontinuierlich zurückgegangen. Im lizenzpflichtigen Bereich der Briefsendungen bis 1.000 Gramm hat die Deutsche Post AG im Jahr 2005 148.840 Mitarbeiter beschäftigt, davon 93.103 in Vollzeitstellen, 49.626 Teilzeitbeschäftigte, 4.910 Mitarbeiter in Minijobs und 1.201 Mitarbeiter in kurzfristigen Minijobs. Im gleichen Jahr hätten die Wettbewerber der Deutschen Post AG zusammen 46.175 Beschäftigte in diesem Bereich gezählt, darunter 8.436 Vollzeitbeschäftigte, 10.327 Teilzeitbeschäftigte, 25.535 Minijobs und 1.877 kurzfristige Minijobs. Den relativ hohen Anteil Geringfügigbeschäftigter bei den Wettbewerbern der Deutschen Post AG erklärt sich die Bundesregierung mit einem noch häufig wechselnden Kundenstamm, dem Kundenverhalten sowie den teilweise sehr geringen Sendungsmengen, die den Wettbewerbern aufgrund der noch bis zum Jahresende bestehenden Exklusivlizenz in diesem Briefbereich zur Verfügung stehen. Durch das Briefmonopol für Briefe bis 50 Gramm seien den Wettbewerbern mehr als 80 Prozent des Briefaufkommens vorenthalten, heißt es in der Antwort. Unabhängig davon beschäftigten die Wettbewerber überproportional viele Voll- und Teilzeitbeschäftigte, wenn man dies am Volumen der Briefsendungen messe.
Während die Deutsche Post AG von 1999 bis 2005 mehr als 34.000 Voll- und Teilzeitarbeitsplätze, insgesamt etwa 20 Prozent, abgebaut habe, seien bei den Wettbewerbern seit 1999 12.000 Voll- und Teilzeitarbeitsplätze entstanden. Auch die Deutsche Post AG habe auf geringfügige Beschäftigungsverhältnisse und auf das so genannte "outsourcing" gesetzt. So seien ehemalige Postfilialen durch so genannte Post-Service-Filialen (derzeit etwa 3.700) ersetzt worden. Diese würden ausschließlich von rund 4.000 Geringfügigbeschäftigten betrieben. Darüber hinaus setze die Deutsche Post AG jährlich mindestens 7.2000 kurzfristig Geringfügigbeschäftigte ein, so genannte "Herbeirufkräfte", für die sie keine Pauschalabgaben leisten müsse. 900 bei der Post dauerhaft eingesetzte Geringfügigbeschäftigte erhöhten die Zahl der Minijobber im Briefbereich insgesamt auf über 12.000.
Die Bundesregierung sieht nach eigener Aussage keine Veranlassung, den Begriff der "wesentlichen Arbeitsbedingungen" im Postgesetz um Mindestbestandteile wie Entgelt, Arbeitszeit und Urlaub zu konkretisieren. Dies hatte die Linksfraktion in ihrer Anfrage angeregt, um soziale Standards zu sichern. Welche konkreten Auswirkungen das Auslaufen der Exklusivlizenz am Jahresende auf die Zahl der Arbeitsplätze bei der Deutschen Post AG und im deutschen Postsektor allgemein haben wird, lässt sich nach Darstellung der Bundesregierung nicht abschätzen.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktionsmitglieder: Dr. Bernard Bode, Claudia Heine, Sandra
Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna Metz,
Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein
Haben Sie inhaltliche Fragen?
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an die Initiatoren (Fraktionen, Bundesregierung) der jeweiligen parlamentarischen Vorlage. Die Telefonnummer finden Sie auf den entsprechenden Web-Seiten.