"Reformen der dualen Ausbildung dringend nötig"
Berlin: (hib/SKE) Mit zwei Anträgen dringen die Koalitionsfraktionen und Bündnis 90/Die Grünen auf Reformen in der Berufsausbildung. Unternehmen sollen nach dem Willen von CDU/CSU und SPD weniger Beiträge ( 16/5730) zur Arbeitslosenversicherung bezahlen, wenn sie über dem Durchschnittsbedarf ausbilden. Die Koalitionäre erklären aber nicht, wie der Durchschnittsbedarf ermittelt und die Maßnahme finanziert werden soll. Sie bekräftigen das Ziel, dass alle Jugendlichen einen Ausbildungsplatz erhalten sollen.
Bündnis 90/Die Grünen ( 16/5732) fordern von der Bundesregierung ein stringentes Konzept für eine Strukturreform der beruflichen Bildung. Besondere Schwierigkeiten entstünden beim Übergang sowohl von der Berufsvorbereitung in die duale Ausbildung als auch von der dualen Ausbildung an die Hochschulen. Die Qualität berufsvorbereitender Maßnahmen wie dem Einstiegsqualifizierungsjahr müsse gesteigert werden, damit die jungen Menschen anschließend diese Maßnahmen als ersten Teil einer dualen Ausbildung verwerten könnten.
Laut dem Berufsbildungsbericht 2007 der Bundesregierung ( 16/5225) wird die Nachfrage nach dualer Ausbildung auch in den nächsten Jahren hoch bleiben. Zwar werde die Zahl der Schulabgänger im Osten bis 2011 auf 110.000 Jugendliche zurückgehen, doch im Westen würden es bis ins Jahr 2015 nicht weniger als 708.000 Absolventen bleiben. In der Zeit von Oktober 2005 bis September 2006 seien 4,7 Prozent mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen worden als im Vorjahr. Allerdings habe es auch mehr Bewerber gegeben. Mitte Januar dieses Jahres hätten immer noch 17.400 Jugendliche keine Lehrstelle gehabt. Weniger als 25 Prozent der Betriebe, die ausbilden könnten, täten dies auch. Die Zahl sei seit Jahren gleich, heißt es in dem Bericht.
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