Grüne fordern mehr Anstrengungen gegen Essstörungen
Berlin: (hib/MPI) Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will den Kampf gegen Magersucht verstärken. In einem Antrag ( 16/7458) verlangen die Abgeordneten von der Bundesregierung, sich für eine Selbstverpflichtung der Modeunternehmen und Modelagenturen einzusetzen. Diese sollten keine Werbeverträge mit untergewichtigen Models abschließen beziehungsweise diese nicht in ihre Karteien aufnehmen, heißt es in der Vorlage. Ferner solle die Regierung eine Kampagne zu Essstörungen wie Magersucht und Bulimie starten, "die auf die negativen Folgen des Schlankheitswahns aufmerksam macht". Dabei müsse die Geschlechtsspezifik des Themas eine zentrale Rolle spielen. Außerdem solle die Erstellung von Leitlinien für die Diagnose und Behandlung von Essstörungen vorangetrieben werden, betonen die Grünen.
Sie weisen darauf hin, dass nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts 22 Prozent der Elf- bis 17-Jährigen Symptome einer Essstörung aufwiesen. Magersucht komme ganz überwiegend bei Mädchen und jungen Frauen vor. Auch wenn das gesellschaftliche Schönheitsideal nicht alleiniger Auslöser einer Essstörung sei, würden die dünnen Vorbilder aus Mode und Werbung unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen durchaus als mit verursachend eingeschätzt. Deshalb bestehe Handlungsbedarf.
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