Abgeordnete regen Aktualisierung eines TAB-Gutachtens von 2006 an

Ausschuss für Tourismus/

Berlin: (hib/VOM) Die Frage, wie aktuell die in einem Projektbericht des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) zugrunde gelegten Zahlen und Daten sind, hat den Tourismusausschuss am Mittwochnachmittag beschäftigt. Das Gutachten zum Thema "Zukunftstrends im Tourismus" hatte der Ausschuss im Jahre 2003 beim TAB in Auftrag gegeben. Vor gut zwei Jahren war es vom federführenden Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung als Bundestagesdrucksache ( 16/478) vorgelegt worden. Gegenstand der Studie sind Entwicklungen aufgrund der EU-Osterweiterung, des demografischen Wandels und der Sicherheit im Tourismus. Die Bundesregierung bezeichnete den Bericht als "nicht aktuell". Sie verwies auf ihren aktuellen tourismuspolitischen Bericht, der am morgigen Freitag im Bundestag in erster Lesung beraten wird. Dagegen stammten die Zahlen des TAB-Berichts zum Teil aus den Jahren 2003 und 2004. Darüber hinaus enthalte der TAB-Bericht zum Teil "kritisch zu bewertende Überlegungen". Auch im mitberatenden Gesundheitsausschuss sei er "parteiübergreifend kritisch" gesehen worden. Die Schlussfolgerungen gingen kaum über bereits Bekanntes hinaus. Diese Einschätzung ging einigen Abgeordneten etwas zu weit. Von SPD-Seite hieß es, langfristige Trends, etwa beim demografischen Wandel, dürften sich in der Zwischenzeit nicht dramatisch verändert haben, auch wenn einzelne Zahlen nicht mehr aktuell sind. Die SPD und die Bündnisgrünen griffen eine Anregung der FDP-Fraktion auf, die eine Fortschreibung des TAB-Berichts angeregt hatte. Die Liberalen wiesen als Folge des demografischen Wandels auf steigende Rentenversicherungsbeiträge bei sinkenden Renten sowie auf neue Arbeits- und Erwerbsformen hin. Dies werde sich auch auf den Lebensstil und das Freizeitverhalten auswirken. Die CDU/CSU betonte, das ältere Reisepublikum sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Barrierefreiheit sei das oberste Gebot für diese Reisegruppe. Allerdings solle man in dieser Hinsicht den Bund nicht überfordern. Von Seiten der Bündnisgrünen hieß es, die Ökologie sei eine Grundvoraussetzung für den Tourismus. Nicht intakte Regionen könnten sich nicht touristisch entwickeln, so die Fraktion. Für die Linksfraktion müssen ökologische und soziale Fragen mehr in den Mittelpunkt der Betrachtung gestellt werden. Man müsse wissen, wo die Schaltstellen sind, um langfristig eine Entwicklung zu ermöglichen, die möglichst vielen das Reisen erlaubt, betonte die Fraktion.