Petitionsausschuss/
Berlin: (hib/MIK) Für eine Lärmschutzwand an der A 2 in
Höhe des Siedlungsbereiches Pausheide in Nordrhein-Westfalen
setzt sich weiterhin der Petitionsausschuss ein. Er beschloss am
Mittwochmorgen einstimmig, dazu einen Regierungsvertreter zu laden.
Der Ausschuss hatte die Eingabe im vergangenen Jahr schon einmal
beraten. Darin beschweren sich die Petenten, dass der
Lärmpegel auf der A 2 zwischen Gütersloh und Bielefeld
erheblich zugenommen habe, seitdem die Autobahn auf sechs Spuren
ausgebaut worden sei. Sie fordern als aktive
Lärmschutzmaßnahme eine Schutzwand. Um diese Forderung
zu unterstützen, hatte der Bundestag am 20. September 2007 auf
Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses die Eingabe der
Bundesregierung "zur Berücksichtigung" überwiesen.
Für die Regierung besteht jedoch weiterhin kein gesetzlicher
Anspruch auf Schutzmaßnahmen nach den Kriterien der
Lärmvorsorge. Eine sachliche oder rechtliche Neubewertung
aufgrund neuartiger Tatsachen oder Argumente, die eine
Änderung der bisherigen Entscheidung zuließen, gebe es
nicht, heißt es in der Antwort. Laut Regierung richtet sich
der Anspruch auf Errichtung aktiver Schutzmaßnahmen nach dem
Umfang der Betroffenheit und müsse in einem angemessenen
Verhältnis zu passiven Schutzmaßnahmen stehen. In diesem
Falle würden die Immissionsgrenzwerte nachts bei sieben
Gebäuden und tags bei einem überschritten. Die Kosten des
passiven Lärmschutzes an diesen Gebäuden wurden auf rund
26.000 Euro geschätzt. Demgegenüber beliefen sich die
Kosten für einen aktiven Schutz in Form einer rund 600 Meter
langen Lärmschutzwand auf rund eine Million Euro. Die Kosten
für passiven und aktiven Lärmschutz stünden daher in
einem Verhältnis von 1:30. Dies sei auch unter Zugrundlegung
der Rechsprechung des Bundesverwaltungsgerichts
unverhältnismäßig. Da die Ausschussmitglieder mit
dieser Antwort nicht zufrieden waren, soll ein Regierungsvertreter
dazu erneut Stellung nehmen.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktionsmitglieder: Dr. Bernard Bode, Claudia Heine, Sandra
Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna Metz,
Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein
Haben Sie inhaltliche Fragen?
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an die Initiatoren
(Fraktionen, Bundesregierung) der jeweiligen parlamentarischen
Vorlage. Die Telefonnummer finden Sie auf den entsprechenden
Web-Seiten.