Ausschuss für Kultur und Medien/
Berlin: (hib/SKE) Die Bundestagsfraktionen haben in einer Sitzung
des Ausschusses für Kultur und Medien am Mittwochnachmittag
einen ersten Bericht zur Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft
der Bundesregierung weitgehend begrüßt. "Das Konzept
zeigt, wie wichtig Kultur- und Kreativwirtschaft als
Wirtschaftsfaktor ist", sagte ein Sprecher der Union. Die Branchen
müssten allerdings selbstbewusster auftreten, um stärker
wahrgenommen zu werden. Die FDP zeigte sich "beruhigt, dass dieses
große Thema von zwei Ministerien, dem Beauftragten für
Kultur und Medien und dem Wirtschaftsministerium bearbeitet wird".
Kulturstaatsminister Bernd Neumann verfolge die richtige Strategie,
indem er zunächst evaluiere, was jede der Kulturbranchen
brauche, bevor er Förderkonzepte entwickle. In dem Bericht
verwies die Regierung unter anderem auf Treffen mit einzelnen
Branchen sowie ein Gutachten, das die Bestimmungsmerkmale der
Teilbereiche dieses Wirtschaftszweiges herausarbeiten soll. Im
Haushalt 2008 hatte der Kulturstaatsminister kurzfristig fünf
Millionen Euro für den Bereich Kultur- und Kreativwirtschaft
erhalten. Die SPD wollte wissen, wofür Neumann diese fünf
Millionen Euro einsetzen will. Sie wies auf die Rolle des
öffentlich geförderten Kultursektors hin und fragte,
welche Rolle dieser in der Initiative spielen werde. Auch die
Fraktion Die Linke erkundigte sich nach dem öffentlich
geförderten Sektor. Sie kritisierte die "stark
wirtschaftsorientierte" Ausrichtung des Berichtes und forderte,
dass "das wirtschaftliche Aspekte keine Dominanz über die
Kultur" haben dürfen. Bündnis 90/Die Grünen
erkundigten sich, ob inzwischen mehr Daten über den
Wirtschaftszweig Kultur vorliegen. Damit werde eine konkrete
Politik des Bundes ermöglicht. Vertreter des
Kulturstaatsministers sowie des Wirtschaftsministeriums betonten,
dass der öffentlich geförderte Kulturbereich bewusst
wenig fokussiert werde. Dieser erste Bericht zur Initiative Kultur-
und Kreativwirtschaft "ist ein Start, der den Wirtschaftsfaktor
Kultur deutlich machen soll", so die Regierung. Es werde darauf
geachtet, herauszufinden, welche Initiative vom Bund ausgehen
müsse. Aktionen der Bundesländer würden dabei auch
unter dem Aspekt beachtet, ob der Bund Maßnahmen
ergänzen sollte. Wichtig sei es zunächst, unter anderem
festzustellen, wie die Interaktion zwischen großen und
kleineren Firmen, "dem kleinen Designer mit dem großen
Autokonzern", funktioniere. Auch die Diskussion um die Definition
von Kultur- und Kreativwirtschaft sei noch nicht abgeschlossen.
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