Fördermittel für Deutschen Eishockeybund werden gesperrt
Berlin: (hib/WOL) Die staatlichen Fördermittel für den Deutschen Eishockeybund (DEB) sind gesperrt. Dies erklärte der zuständige parlamentarische Staatssekretär des Bundesinnenministeriums, Christoph Bergner (CDU), anlässlich der heutigen Sitzung des Sportausschusses. Als Grund gab er an, dass der DEB im Fall des Berliner Eishockeyspielers Florian Busch ein "falsches Urteil" getroffen habe. Busch hatte am 6. März zunächst einen Dopingtest der Nationalen Antidopingagentur (NADA) nach einem Spiel verweigert und sich erst fünf Stunden nach dem Vorfall zu einem Test bereit erklärt. Bergner kritisierte, dass der DEB den Spieler nicht, wie von der NADA gefordert, für ein Jahr gesperrt hatte, sondern ihn in einem internen Verfahren öffentlich verwarnt, sowie eine Geldstrafe von 5.000 Euro und die Ableistung von 56 Stunden gemeinnütziger Arbeit verhängt hatte. Bergner kündigte zudem an, dass die 2008 ausgezahlten Fördermittel angesichts der "derartig klaren Sachlage" zurückgefordert werden. Das notwendige ordentliche Zivilgerichtsverfahren werde allerdings eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Im Haushalt des Bundesinnenministeriums sind 2008 zur Förderung des DEB Mittel in Höhe von 600.000 Euro eingestellt.
Die Vertreter von NADA und der internationalen Weltantidopingagentur (WADA) verwiesen darauf, dass ihnen Rechtsmittel wie ein Berufungsrecht in solchen Fällen bislang nicht zur Verfügung stehen. Bergner teilte dazu mit, dass rechtliche Regelungen erst ab Januar 2009 zu erwarten seien.
Die Vertreter aller Fraktionen sprachen sich entschieden für eine konsequente Durchsetzung der beschlossenen Antidopingkontrollen aus. Auf Nachfrage der FDP bestätigte Bergner, dass durch die Rückführung von Fördergeldern auch die Breitensportförderung für Frauen und Senioren in diesem Bereich erheblich beeinträchtigt würde. Bündnis90/Die Grünen erkundigten sich ergänzend, ob die zwei bereits gewonnenen Wettkämpfe mit Beteiligung des fraglichen Spielers annulliert würden.
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