Aktionsplan gegen Bewegungsmangel und Übergewicht
Berlin: (hib/HLE) In Deutschland sind 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen zwischen 18 und 80 Jahren sowie 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen übergewichtig oder neigen zur Fettleibigkeit. Dabei nehme der Anteil der Übergewichtigen mit zunehmendem Alter sogar zu, schreibt die Bundesregierung in ihrem "Nationalen Aktionsplan zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten" ( 16/9914). Außerdem sei in allen Altersgruppen Bewegungsmangel festzustellen. 37 Prozent der Männer und 38 Prozent der Frauen würden keinen Sport treiben. Auch bei Kindern und Jugendlichen seien motorische Fähigkeiten heute geringer ausgeprägt als früher.
Die Regierung will daher für bessere Informationen über Ernährung, Bewegung und Gesundheit sorgen. Die bisher gegebenen Informationen seien häufig so allgemein, dass sie an den Alltagsrealitäten vorbeigehen würden. Auch sollen verschiedene Kampagnen zur Bewegungsförderung wie etwa die Kampagne "3000 Schritte extra" verstärkt werden. Kompetenzzentren für Bewegungsförderung sollen bis 2010 erprobt und bis 2015 möglichst flächendeckend eingerichtet werden.
Die Regierung weist außerdem darauf hin, dass der Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit nicht hinreichend bekannt sei. Selbst bei Betreibern von Einrichtungen, die Gemeinschaftsverpflegung anbieten würden, bestehe noch viel Informationsbedarf. Dabei wachse der Anteil der Menschen, die zumindest eine Mahlzeit am Tag außer Haus einnehmen, kontinuierlich. 26 Prozent der Bevölkerung und damit acht Prozent mehr als vor zehn Jahren würden heute außer Haus essen, Dabei komme dem Schulessen eine immer größere Bedeutung zu. Nur ausgewogen und ausreichend ernährte Kinder könnten ihre Anlagen optimal entfalten. Da aber rund ein Viertel der Schüler ohne Frühstück in die Schule komme und viele Schüler auch keine Pausenverpflegung mitbringen würden, bestehe großer Handlungsbedarf, schreibt die Regierung. In Zukunft solle es einheitliche Qualitätsstandards für Schulverpflegung geben. Auch Betriebskantinen sollen ihr Angebot an einer vollwertigen Ernährung ausrichten.
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