hib-Meldung
216/2008
Datum: 24.07.2008
heute im Bundestag - 24.07.2008
Vergleichsweise geringer Verlust an Arbeitsstunden durch Streiks
16/10003) auf eine Große Anfrage der
FDP-Fraktion (
16/7789) hervorgeht, habe Deutschland selbst im
Jahr 2006, als mit 2,56 Millionen Stunden im Vergleich zu den
Vorjahren mehr Arbeitsstunden verloren gingen, "deutlich unter dem
Durchschnitt der Europäischen Union" gelegen. Gleichwohl habe
der arbeitskampfbedingte Arbeitszeitausfall in Deutschland in den
vergangenen zehn Jahren tendenziell zugenommen, heißt es
weiter. So seien in den Jahren 1998 bis 2001 insgesamt 870.000
Arbeitsstunden (pro Jahr durchschnittlich 220.000 Stunden)
ausgefallen, während es in den Jahren 2002 bis 2007 insgesamt
8,05 Millionen Stunden (durchschnittlich 1,34 Millionen Stunden pro
Jahr) gewesen seien. Bezogen auf das gesamtwirtschaftliche
Arbeitsvolumen der Arbeitnehmer seien die Stundenausfälle
gering, schreibt die Regierung. Sie beliefen sich im Durchschnitt
der vergangenen zehn Jahre auf 0,002 Prozent. Die Regierung sieht
keinen Anlass, Arbeitskonflikte stärker zu reglementieren. Es
habe sich "bewährt, dass die höchstrichterliche
Rechtsprechung Regeln für die Führung von
Arbeitskämpfen entwickelt hat, an denen sich die Praxis
orientieren kann". Die FDP-Fraktion wollte unter anderem wissen, ob
es der verfassungsrechtlichen Bedeutung des Arbeitskampfrechts
entspricht, seine Ausgestaltung ausschließlich den Gerichten
zu überlassen. Das Bundesverfassungsgericht bejahe dies,
heißt es dazu heißt es in der Antwort. Ferner fragte
die FDP, ob die Regierung eine zunehmende Bestrebung von einzelnen
Berufsgruppen sieht, sich in Spartengewerkschaften zu organisieren
und ob Arbeitskämpfe von Spartengewerkschaften die
Tarifautonomie gefährden. Beides verneint die Regierung: Aus
der Tatsache, dass in den vergangenen Jahren einige
Spartengewerkschaften tarifpolitisch eigenständig aktiv
geworden seien, sei kein allgemeiner Trend abzuleiten.
Berlin: (hib/MPI) Deutschland verliert im europäischen
Vergleich sehr wenige Arbeitsstunden durch Streiks. Wie aus der
Antwort der Bundesregierung (
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktionsmitglieder: Dr. Bernard Bode, Claudia Heine, Sandra
Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna Metz,
Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein
Haben Sie inhaltliche Fragen?
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an die Initiatoren (Fraktionen, Bundesregierung) der jeweiligen parlamentarischen Vorlage. Die Telefonnummer finden Sie auf den entsprechenden Web-Seiten.
Weitere Informationen
Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2008/2008_216/01