Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens kritisiert
Berlin: (hib/SKE) Die Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) stößt bei Opposition und SPD-Fraktion auf deutliche Kritik. Während einer Sitzung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am Mittwochmorgen äußerten Vertreter von SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke Bedenken, dass der Vorgang zu undurchsichtig und zu akademisch verlaufe. "Da sind viele in den Verwaltungen gut beschäftigt, aber uns stellt sich die Frage, wer bei den vielen Begriffen und Entwicklungen noch den Überblick hat", hieß es aus der SPD. "Das Verfahren mutet an wie eine große Bildungsbeschäftigungsmaßnahme", so die FDP. Auch Die Linke kritisierte, dass nicht deutlich sei, wie die angestrebten Ziele, das deutsche Bildungssystem transparenter und durchlässiger zu gestalten sowie berufliche Wechsel jedes Bürgers ins Ausland zu ermöglichen, erreicht werden sollen. Auch sei die Kompetenzverteilung zwischen der für die Entwicklung des DQR gegründeten Bund-Länder-Koordinierungsgruppe und dem Arbeitskreis DQR, in dem Vertreter des Bildungswesens und der Sozialpartner sitzen, nicht eindeutig. Die Grünen verlangten Auskunft darüber, wie die Erprobungsphase ab 2009 gestaltet werden solle. Die Unionsfraktion drängte darauf, dass die berufliche Bildung, die in Deutschland einen besonderen Stellenwert habe, von den anderen EU-Mitgliedern im Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) gewürdigt werde. Es sei daher wichtig, dass Deutschland deutlichen Einfluss auf den EQR nehme.
Die Bundesregierung hatte die Entwicklung des DQR zuvor als "eines ihrer ambitioniertesten Projekte" bezeichnet. Sie habe das Projekt während ihrer EU-Ratspräsidentschaft 2007 forciert. Bis 2010 solle jedes EU-Mitglied einen eigenen Qualifikationsrahmen entwickeln, der mit dem EQR kompatibel sein müsse. Auf diese Weise solle mehr Transparenz und Durchlässigkeit in den Bildungssystemen der EU geschaffen werden.
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