5. März
2009
23 Prozent
weniger
Frauentag
am 8. März: Renate Gradistanac fordert Gesetz für
Lohngerechtigkeit
Berufstätige
Frauen verdienen in Deutschland 23 Prozent weniger Geld als
Männer - Renate Gradistanac (SPD) fordert anlässlich des
Internationalen Frauentags am Sonntag, 8. März, ein Gesetz
für mehr Lohngerechtigkeit.
„Von
selbst passiert nichts“, sagt die stellvertretende
frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. „Es
ist naiv zu glauben, dass eine so offensichtliche Ungerechtigkeit
in einer modernen Gesellschaft sich eines Tages von selbst
erledigen wird. Wie man sieht, ist das Gegenteil der Fall - die
Einkommensschere zwischen Männern und Frauen öffnet sich
weiter.“
Im Jahr 2008
erhöhte sich der Lohnunterschied von 22 auf 23 Prozent;
europaweit verdienen Frauen im Schnitt um 17,4 Prozent weniger als
Männer. Renate Gradistanac spricht von einem
„gesellschaftlichen Skandal - unser Gerechtigkeitsempfinden
wird dadurch massiv verletzt“.
Die
Ungleichbehandlung sei auch rechtlich unhaltbar, weil das
Grundgesetz den Staat zur Durchsetzung der Gleichstellung
verpflichte. „Es ist höchste Zeit für ein
konsequentes Handeln“, stellt Renate Gradistanac fest und
fordert „klare und verbindliche gesetzliche
Regelungen“.
Die
Tarifparteien müssten die nach wie vor bestehenden
unterschiedlichen Bewertungen von typischen Frauen- und typischen
Männerberufen auf den Prüfstand stellen und korrigieren.
„Das Ziel muss sein: Gleiche und gleichwertige Arbeit
müssen gleich entlohnt werden.“
Eine weitere
politische Forderung der SPD-Frauenpolitik sei die Forderung nach
einer Quote für Frauen in Aufsichtsräten. In den
Aufsichtsräten der 200 größten Unternehmen seien
bislang Frauen nur zu knapp acht Prozent vertreten - und das auch
nur dank der Arbeitnehmerseite.
Gradistanac:
„Die Männerdominanz ist ein Grund für die
Benachteiligung von Frauen bei der Bezahlung. Norwegen hat uns
erfolgreich vorgeführt, wie es geht. Dort müssen
mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsposten mit Frauen besetzt
sein. Und das funktioniert.“
Dass CDU und
CSU nach wie vor auf Freiwilligkeit und freundlichen Appelle an die
Wirtschaft setzten, reiche nicht aus und verhöhne Millionen
von Frauen. „Wir wissen, wohin uns Freiwilligkeit gebracht
hat“, konstatiert die SPD-Bundestagsabgeordnete.
Und weiter:
„Die freiwillige Vereinbarung der Bundesregierung mit den
Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft zur Förderung
der Chancengleichheit von Frauen und Männnern in der
Privatwirtschaft besteht seit fast acht Jahren - und wir sind von
Entgeltgleichheit und Gleichstellung soweit entfernt wie eh und
je.“
Wer es mit der
Gleichstellung ernst meine, müsse ernst machen mit der
Entgeltgleichheit und endlich wirkungsvolle gesetzliche Regelungen
aufstellen.
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