Debatte
über den Landtourismus anlässlich der Internationalen
Grünen Woche in Berlin - Renate Gradistanac, stellvertretende
tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, mit
Sachverständigen der Tourismusbranche und Abgeordneten des
Tourismusausschusses. Privatbild
22. Januar
2009
90 Tage
Ferien und weniger GEZ
Renate
Gradistanac diskutierte auf der Grünen Woche in Berlin
über den Landtourismus
Berlin /
Nordschwarzwald. Renate Gradistanac fordert mehr Unterstützung
für den Landtourismus. Die SPD-Tourismuspolitikerin nahm im
Rahmen der „Internationalen Grünen Woche“ in
Berlin an einer Anhörung teil.
Die Grüne
Woche ist die jährliche Messe der Ernährungswirtschaft
und der Landwirtschaft. Die SPD-Bundestagsfraktion nutzte das Forum
zu einer öffentlichen Anhörung von Sachsverständigen
im Tourismus-Ausschuss; diskutiert wurde der von der SPD initiierte
Koalitionsantrag zur nachhaltigen Stärkung von Bauernhofurlaub
und Landtourismus.
„Unser
Schwarzwald ist einzigartig“, sagt Gradistanac,
stellvertretende tourismuspolitische Sprecherin der
SPD-Bundestagsfraktion. „Es muss sich herumsprechen, dass
auch Service und Qualität im Schwarzwald einzigartig sind. Wir
im Schwarzwald leben vom Tourismus - der Landtourismus muss zu
einem wirtschaftlichen Standbein werden.“
Die Experten
begrüßten die politische Initiative und forderten
Länder, Kommunen und die privaten Anbieter auf, den
Landtourismus attraktiver zu machen. Laut Sachverständigen
brauche es mehr Angebote für Interessengruppen. Gradistanac:
„Familien mit Kindern suchen etwas anderes als Naturfreunde,
Senioren haben eigene Bedürfnisse, die Ansprüche von
Radfahrern und Wanderern unterscheiden sich.“
Gradistanac
warb erneut für „konsequente Barrierefreiheit vom
Bahnhof bis zur Pension“, einen funktionierenden ÖPNV
und eine bessere Vernetzung des Bauernhof- und Landurlaubs mit
anderen Tourismusangeboten.
Die
Gästehäuser wären vermutlich besser ausgelastet,
wenn die 16 Bundesländer die Sommerferien entzerren
würden: Eine Zeitspanne von wenigstens 90 Tagen vom
Ferienbeginn in Berlin bis zum Ferienende in Bayern sind laut
Gradistanac dabei das Ziel. Nach der bisherigen Sommerferienplanung
verringert sich der Zeitkorridor bis 2014 auf 73 Tage.
Der
Landtourismus, so Renate Gradistanac, könne mehr Urlauber
gewinnen, sobald eine von der SPD geforderte Grundlagenuntersuchung
fundierte Daten liefere. Die Bundesarbeitsgemeinschaft für
Urlaub auf dem Bauernhof und Landtourismus e.V. will
zusätzlich einen „Masterplan für den
ländlichen Tourismus“.
Die
Sachverständigen forderten die flächendeckende
Breitbandverkabelung und mehr Internetwerbung, und sie hoben die
Novelle des Raumordnungsgesetzes hervor. Danach bekommen Landwirte,
die ihren Hof künftig vor allem als Herberge nutzen wollen,
künftig von den Bundesländern eine längere Frist
eingeräumt.
Und nicht
zuletzt sollten die Anbieter „vom ersten Ferienobjekt
an“ für den TV- und Radioempfang weniger
GEZ-Gebühren entrichten müssen.
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