Noch kein flächendeckendes Mammographie-Screening
Berlin: (hib/MPI) Das Mammographie-Screening für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren kann laut Bundesregierung derzeit noch nicht flächendeckend angeboten werden. Als Gründe nennt die Regierung in ihrer Antwort ( 16/2237) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 16/2102) vor allem die zu treffenden landesgesetzlichen Regelungen. So erfordere die Einladung aller Frauen einer Altersgruppe den Zugriff auf die Daten der Meldebehörden. Zudem hätten die Anforderungen der Röntgenverordnung mit Bezug auf das Mammographie-Screening auf Länderebene umgesetzt werden müssen. Beide Anforderungen seien noch nicht in allen Ländern erfüllt, heißt es in der Antwort. Allerdings sei man mit der Einrichtung von Referenzzentren in Bremen, Münster, Berlin, Wiesbaden/Marburg und München sowie dem Start knapp eines Drittels von insgesamt 93 geplanten Screening-Einheiten "der flächendeckenden Einführung dennoch einen großen Schritt näher gekommen".
Die Regierung weist darauf hin, dass Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung und die häufigste Krebstodesursache bei Frauen ist. Im Jahr 2002 seien nach Daten des Robert-Koch-Instituts 55.150 Frauen neu an Brustkrebs erkrankt. Das mittlere Erkrankungsalter liege bei knapp über 62 Jahren. Unumstritten sei, dass die Früherkennung von Brustkrebs den Erfolg einer Therapie und damit die Überlebenswahrscheinlichkeit der Betroffenen erhöht. Die Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust sei das dazu derzeit effektivste Untersuchungsverfahren, erläutert die Regierung.
Bis zum Sommer 2007 rechnet die Regierung nun damit, dass die Reihenuntersuchung zu 70 Prozent flächendeckend erfolgt. Wann alle 93 Screening-Einheiten ihre Tätigkeit aufnehmen, sei zurzeit nicht exakt zu sagen, fügt die Regierung hinzu. Insgesamt würden dann rund 1.400 Ärzte in dem Mammographie-Screening-Programm arbeiten.
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