Bericht: Mindeststandards für Mediennutzung in Schulen wären sinnvoll
Berlin: (hib/SKE) Es gibt noch nicht genügend eLearning-Angebote für Kinder und Senioren. Zu diesem Schluss kommen die Autoren zweier Berichte des Büros für Technikfolgenabschätzung ( 16/9528, 16/9527). Während Anbieter von Lernsoftware und Computerkursen zwar Kinder als Zielgruppe erkannt hätten, beschränkten sich die Angebote für ältere Menschen meist auf den Erwerb von Medienkompetenz. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der hohen Zahl von etwa 20 Millionen älteren Menschen ohne Computer und Internet sei hier jedoch eine stärkere Entwicklung zu erwarten. Außerdem reiche die öffentliche Förderung von Computernutzung in Schulen nicht aus.
Grundsätzlich hätten Kinder aus sozial besser gestellten Familien größere Chancen, Computer und Internet zu nutzen und einschätzen zu lernen. Ärmere Kinder schauten häufiger Fernsehen. Außerdem gingen Eltern mit höherer Schulbildung tendenziell kompetenter mit Medien um, heißt es in einem Bericht. Daraus folge, dass in den Schulen noch stärker Angebote zur Vermittlung von Medienkompetenz entwickelt werden müssten. Die Lehrer müssten in ihrer Ausbildung schon darauf vorbereitet werden. Es müsse darüber hinaus berücksichtigt werden, dass selbständiges Lernen, wie es bei eLearning der Fall sei, für schwache Schüler eine Hürde darstelle, da es eine hohe Selbstmotivation, kognitive Fähigkeiten für Navigationsaufgaben, eigenständiges Strukturieren von vernetzten Lernangeboten sowie hohe Grade von Selbststeuerung erfordere.
Deutliche Kritik üben die Autoren an der bisherigen Unterstützung der Schulen durch Bund und Länder. Seit dem Jahr 2000 sei zwar weit über eine Milliarde Euro in eLearning-Projekte für Schüler investiert worden, ein übergreifendes Konzept oder eine überregionale Koordination zur Steigerung der Effizienz gebe es aber nicht. Sinnvoll wären länderübergreifende Mindeststandards, die auch in Bildungs- und Lehrpläne eingearbeitet werden müssten, sowie Kompetenzniveaus für jede Jahrgangsstufe. Abgesehen davon würden viele Projekte oft zeitlich begrenzt gefördert und müssten danach mangels Geld aufgegeben werden. Eine realistische Einschätzung der Kosten, die ein Schulträger auf sich nehmen müsse, könne es erst nach der Pilotphase geben, wenn auch Garantien für die Technik ausgelaufen seien, Ersatzkäufe anstünden oder externe Dienstleister mit der Pflege der Hard- und Software beauftragt würden.
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(ab 01.04.2008 )
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