Bundesregierung: Aktionsplan zur Hepatitis C-Bekämpfung nicht notwendig
Berlin: (hib/JOH) Die Bundesregierung hält eine nationale Strategie zur Bekämpfung von Hepatitis C (HCV) für nicht erforderlich. Entsprechende Elemente wie Prävention, Therapie und Vernetzung würden bereits umgesetzt, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/10768) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ( 16/10680). Die Grünen hatten unter anderem wissen wollen, welche konkreten Maßnahmen die Bundesregierung ergreifen werde, um die Krankheitshäufigkeit und die Zahl der Neuerkrankungen von HCV-Infektionen insbesondere bei Menschen mit intravenösem Drogengebrauch nachhaltig zu senken. Insbesondere hatten sie danach gefragt, ob die Bundesregierung eine eigenständige nationale Strategie analog zum "Aktionsplan zur Umsetzung der HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie" für notwendig halte. Nach Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts seien derzeit etwa 400.000 bis 500.000 Menschen chronisch mit dem Hepatitis C-Virus infiziert, schreibt die Fraktion. Zudem steige die Zahl der Infektionen.
Die Bundesregierung betont in ihrer Antwort, sie nehme die Situation der HCV-infizierten injizierenden Drogenkonsumierenden in Deutschland sehr ernst. Da eine Schutzimpfung gegen Hepatitis C nicht verfügbar sei, zielten Präventionsmaßnahmen darauf ab, die bekannten Übertragungsmaßnahmen zu minimieren. Die wichtigsten präventiven Maßnahmen, das heißt, die Untersuchung von Blut- und Gewebespendern und die Verwendung virusinaktivierter Blutprodukte, seien in Deutschland bereits gesetzlich geregelter Standard. Zur Verbesserung der präventiven und behandlungsorientierten Angebote fördern nach Auskunft der Regierung das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit einigen Jahren verschiedene Modellvorhaben und Forschungsprojekte. Derzeit fördere das BMG gemeinsam mit dem Land Berlin ein Pilotprojekt zur Frühintervention als Maßnahme der Hepatitis C-Prävention bei Drogenkonsumierenden.
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