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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Marlene Rupprecht, Kuratoriumsvorsitzende des Deutschen Müttergenesungswerks (vorne, Mitte), Gastgeberin Renate Gradistanac und Angelika Klingel (Mütterkurheime Württemberg, Dritte von rechts) diskutierten mit Kassenvertreter/innen aus dem Land und mit Bürgermeister Thilo Schreiber in Loßburg über Mutter-Vater-Kind-Kuren. Privatbild

26. Februar 2008

Eine Pflichtleistung der Kassen

Renate Gradistanac moderierte in Loßburg eine Diskussion zu Mutter-Vater-Kind-Kuren

Loßburg / Kreis Freudenstadt. Viele Alleinerziehende und Familien wissen noch gar nicht, dass seit April 2007 die Krankenkasse eine Mutter-Vater-Kind-Kur genehmigen muss, wenn die medizinische Notwendigkeit nachgewiesen ist. Renate Gradistanac thematisierte die Kurfrage in Loßburg.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete moderierte im Mutter-Kind-Kurheim in Loßburg eine Diskussion zwischen der Kuratoriumsvorsitzenden des Deutschen Müttergenesungswerks, Marlene Rupprecht, und Vertretern der gesetzlichen Krankenversicherer und des Medizinischen Dienstes aus dem Land und der Region.

Die Mutter-Vater-Kind-Kur als Pflichtleistung der Kassen - Marlene Rupprecht, zugleich SPD-Bundestagsabgeordnete in Fürth, strich den Erfolg der Gesundheitsreform heraus. Vor der Reform war die Quote genehmigter Kuren drastisch gesunken.

Marlene Rupprecht nannte die Mutter-Kind-Kuren einen „sinnvollen Umgang mit volkswirtschaftlichem Vermögen“, Renate Gradistanac sprach von einer wichtigen politischen Korrektur, die „als Stabilisierung vor Ort“ ankomme. „Ich bin regelmäßig vor Ort und stelle fest: Die Qualität bei Vorsorge und Rehabilitation stimmt, die Belegzahlen in den Kurheime sind positiv.“ Auch die Einstellung der Kassen gegenüber der Mutter-Kind-Kur habe sich spürbar zum Besseren gewendet.

„Diskussionswürdig“ freilich, so Marlene Rupprecht, sei die Tatsache, dass in Baden-Württemberg die Ablehnungsquote von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr kaum gesunken sei, der Anteil erfolgreicher Widersprüche mit 62 Prozent aber extrem hoch.

Harald Müller (Barmer Ersatzkasse) und Thomas Beller (DAK) mochten die hohe Ablehnungsquote nicht bestätigen, machten aber, wie auch Karl-Heinz Salopiata (Innungskrankenkasse Freudenstadt), deutlich, dass die Einführung des Gesundheitsfonds 2009 für Kassen in Baden-Württemberg und im ländlichen Raum zu finanziellen Problemen führen werde. Christian Kratzke (AOK) deutete Leistungskürzungen an: „Wenn das Geld wegfällt, wird sich das niederschlagen.“

Angelika Klingel, Geschäftsführerin des Vereins Evangelische Mütterkurheime Württemberg, betonte indes: „Der Bedarf an Kuren ist deutlich höher als die Zahl der tatsächlichen Inanspruchnahme, gerade bei vielen Alleinerziehende und Familien mit schwierigem sozialen Hintergrund.“

Loßburgs Bürgermeister Thilo Schreiber zeigte sich überzeugt vom Präventionscharakter der Kuren und bezeichnete das Loßburger Kurheim als die Einrichtung mit den weitum höchsten Übernachtungszahlen, weshalb er als Kreisrat mithelfen wolle, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen.