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Renate Gradistanac
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Renate Gradistanac mit Schülerzeitungsredakteurinnen der Hermann-Gundert-Schule in Calw und Organisator Gerd Müller. . Privatbild

6. Mai 2008

Keine Leine, nicht einmal ein Halsband

Renate Gradistanac sprach mit Calwer Schülerzeitungsredakteuren über Unabhängigkeit in der Politik

Calw / Berlin. In der Polit-Talkshow von Maybritt Illner und Anne Will auf der Zuschauertribüne, anschließend Interview mit Renate Gradistanac - die Schülerzeitungsredaktion der Hermann-Gundert-Schule in Calw absolvierte in Berlin ein eindrucksvolles Bildungsprogramm.

Elf Redakteurinnen und ein Redakteur der Publikation „Opus“, angeleitet von Lehrer Dr. Gerd Müller, trafen im Reichstagsgebäude auf eine aufgeschlossene und auskunftsfreudige Abgeordnete. Gradistanac beschrieb die praktische politische Arbeit in der Großen Koalition als hartes Ringen; die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen der CDU sei wegen der unterschiedlichen Weltsicht und den oft gegenläufigen Ansätzen in der Gesellschaftspolitik schwierig. „Das heißt nicht, dass man persönlich nicht miteinander auskommen würde. Man mag sich oder man mag sich nicht.“

Renate Gradistanac bekannte sich vor den im Schnitt 18 Jahre alten Jugendlichen als Achtundsechzigerin: „Keine Autoritäten, Diskussion auf Augenhöhe, gerade auch Kinder und Jugendliche haben ein Anrecht, gehört und ernst genommen zu werden“ - das sei eine Kernbotschaft von Achtundsechzig.

Unabhängigkeit in Denken und Handeln gehöre für sie elementar dazu, gerade auch in der Politik. Gradistanac: „Deshalb war mir schon als Gemeinderätin in Wildberg die Vorstellung von Fraktionszwang fremd.“ In Parteien gebe es die Neigung, Abgeordnete an einer Leine führen zu wollen und sie, je nach dem, kurz zu halten oder ihnen Auslauf zu gewähren. „Bei mir funktioniert das nicht. Ich habe kein Halsband“, so Renate Gradistanac.

Das von Lehrer Gerd Müller organisierte Bildungsprogramm war sehr anspruchsvoll: Der Berliner Fotograf Jim Rakete, seit Jahrzehnten Chronist der Pop- und Rockszene in Deutschland, lud die Gruppe in sein Studio ein und nahm sich ungewöhnlich viel Zeit für ein Gespräch.

Im ARD-Hauptstadtstudio erläuterte die SWR-Hörfunk-Korrespondentin Ute Welty ihre Arbeit. Und schließlich hatte das Redaktionsteim Tribünenkarten für die beiden wichtigsten Talkshows im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. „Anne Will und Maybritt Illner behandelten ähnliche Themen - die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich; die steigende Preise in Deutschland - was einen guten Vergleich der beiden Sendungen möglich machte“, so Müller.