Treffen am
Donnerstag im Bundesverkehrsministerium in Berlin: Die
Parlamentarische Staatssekretärin Karin Roth (SPD) empfing
Freudenstadts OB Julian Osswald und Bürgermeister Gerhard
Link; die SPD-Abgeordnete Renate Gradistanac hatte das
Gespräch vermittelt. Privatbild
20. März
2009
Ministerium: Beide Tunnelröhren werden
gebaut
Renate
Gradistanac vermittelte OB Osswald ein klärendes Gespräch
in Berlin
Berlin /
Freudenstadt. Freudenstadt wird beide Tunnelröhren bekommen,
selbst wenn zunächst nur eine Röhre gebaut werden sollte
- dies sicherte das Bundesverkehrsministerium OB Julian Osswald
zu.
Die
SPD-Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac hatte das
Gespräch zwischen dem Oberbürgermeister und
Bürgermeister Gerhard Link bei der Parlamentarischen
Staatssekretärin Karin Roth (SPD) am Donnerstag in Berlin
vermittelt.
Die per
Videokonferenz aus Bonn zugeschalteten Beamten aus dem Ministerium
bekräftigten auf Nachfrage: Wenn das Land
Baden-Württemberg das Planfeststellungsverfahren für das
Tunnelprojekt eröffnen wird, gilt dieses Verfahren sowohl
für die B 462-Röhre in Richtung Baiersbronn als auch
für den B 28-Kniebis-Strang.
Ebenso
deutlich weist das Ministerium allerdings auch auf die
Kosten-Nutzen-Analyse hin: Der Tunnel dürfe nur im
vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans stehen, wenn der
Nutzen überwiege. Das Ergebnis einer aktualisierten
Kosten-Nutzen-Analyse erwarte das Ministerium „in ein bis
zwei Wochen“. Weil eine Baiersbronn-Röhre aller
Voraussicht nach stärker befahren würde (und der Nutzen
somit höher wäre), würde dieser Tunnelteil zuerst
gebaut.
„Wir
wollen keine Unruhe verbreiten“, heißt es dazu
wörtlich aus dem Bundesverkehrsministerium. „Die
aktuelle Untersuchung kann auch ergeben, dass mit dem Kostenaspekt
der Nutzenwert gestiegen ist.“
Renate
Gradistanac forderte die Analysten auf, bei der Abwägung von
Kosten und Nutzen den Tourismus-Faktor zu berücksichtigen:
„Freudenstadt hat natürlich ein geringeres
Verkehrsaufkommen als ein Ballungsraum. Aber wir sind eine
Tourismusregion - und ohne funktionierendes Straßennetz gibt
es keinen Tourismus.“
Ein relativ
knappes Kosten-Nutzen-Verhältnis hatte den Bundesrechnungshof
auf den Plan gerufen. Oberbürgermeister Osswald und
Bürgermeister Link, von der Sorge umgetrieben, der Tunnel
könnte auf kaltem Weg halbiert werden, hatten Renate
Gradistanac um Klärung gebeten.
„Sobald
die Fakten vorliegen, wird der Bundesrechnungshof informiert. Das
Projekt ist im vordringlichen Bedarf. Als nächster Schritt ist
dann das Planfeststellungsverfahren vorzubereiten“, so die
Parlamentarische Staatssekretärin Karin Roth (SPD).
Nach der
Konferenz im Ministerium, war der OB zufrieden: „Die Zusage
des Bundesverkehrsministeriums steht: Der Freudenstädter
Tunnel wird komplett gebaut. Jetzt muss das
Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden - und im
nächsten Investitionsrahmenplan müssen 2011 die Mittel
bereitgestellt werden.“ Der Verkehrswegeplan veranschlagt das
Projekt mit 78,8 Millionen Euro.
Auch
Bürgermeister Gerhard Link bekam positiven Bescheid: Die
Tunnelplanung entspreche dem aktuellen Stand und erfülle alle
Sicherheitsaspekte der neuesten Richtlinie.
|